Dieses Wochenende – OÖ/Bad Goisern zum MTB-Marathon mit meinem neuen Focus 29″ raven2. Ich wähle die 53km Strecke, da ich dieselbe im letzten Jahr mit Minimaltraining absolviert habe und das als Vergleich haben möchte. Meine Motivation ist hoch – neues Bike und gute konditionelle Grundlagen lassen mich mit besseren Gefühlen als zuletzt an den Start gehen, einziger Wermutstropfen – keine Offroad-Einheiten bis dato. Also Anreise am Fr. nach Dienstschluss ca. 3h mit dem Auto, dann Parkplatz suchen und zur Anmeldung Nummer holen. Die haben immer eine Pasta-Party mit freundlicher Bedienung und guten Portionen. Die Expo, die im Zentrum aufgebaut ist, ist sehr interessant und umfangreich, und so sehe ich mir die Stände an und bummle hin und her auf der Suche nach Neuigkeiten oder bekannten Gesichtern, vielleicht treffe ich den einen oder anderen Bekannten.
Und was sehe ich? Beim Intersport wird eine Sitzpositionsvermessung angeboten, die ich natürlich gerne annehme. Die Prozedur dauert auch nicht recht lange und schon ist die ultimative Racehaltung ermittelt. Mit diesen Voraussetzungen ist für morgen schon die halbe Strecke erledigt. Nach ein bisschen Smalltalk mit verschiedenen Leuten, des Wetters wegen, wird meine Schlafstätte hergerichtet, der Klapptisch aufgestellt und noch ein paar geistreiche Kommentare in Facebook abgegeben. Richtig früh schlafen muss ich ja nicht gehen, weil der Startschuss für mich erst um 11:00 fällt, und so brauche ich auch nicht schon alles vorbereiten, sondern kann einiges erst am nächsten Tag erledigen.
Aber genug mit dem davor, das morgen ist ja das Wichtige.
7:00 Tagwache – ich kann schon nicht mehr liegen – los geht’s: Katzenwäsche Radklamotten anziehen, das Rad auspacken und blöd herumfahren – frühstücken und Wasserflaschen auftanken, Radcheck und ab zum Start, es ist schon 10:30 geworden. Das Wetter ist bescheiden und zu den Temperaturen kann ich nur sagen – vor einer Woche wäre ich lieber gefahren – da hatte es 15°C mehr.
11:00 – Start – die Meute gibt Vollgas aus dem Ort raus und schon geht‘s bergauf. Das neue Rad fühlt sich überraschend gut an, ist aber bergauf auch nicht schneller, warum wohl? Das erste Drittel der Strecke wird vorwiegend auf Forststraßen gefahren, doch auch sehr technische Abfahrten aufgrund der vielen Regenfälle lassen nicht lange auf sich warten. Der Boden ist tief und rutschig und der Dreck spritzt nur so. Mein karger Morgenimbiss wird um einige Mineralien aufgewertet, die ich unfreiwillig zu mir nehme. Wie angesagt, beginnt es zu regen, und die Temperaturen gehen auch runter, aber das ist nicht so schlimm, Schnee ist nicht in Sicht.
Bis zur Hälfte ist ein ewig langer knackiger Anstieg zu bewältigen der mir alles aus den Mukis quetscht, was ich habe. Mit Laktatwerten jenseits von gut und böse geht‘s zur Abfahrt, die dann auch aus der Armmuskulatur Mus macht. Nachdem es flacher wird und der Rest von ca. 15-20km großteils neben der Goisern zu fahren ist, kehren meine Kräfte langsam wieder zurück und ich forciere das Tempo.
Ich fühle mich schon wieder besser und kann noch Zeit gutmachen – ja auf der Geraden geht‘s doch am besten. Es sind noch einige Stufen zu befahren und Brücken zu überqueren – das Ufer wird gewechselt, dann nach einem kleinen Anstieg und einer Kurve ist man wieder in der Altstadt, einmal um die Kirche schon ist das Ziel in Sicht. Ich trete nochmals voll in die Pedale – Ziel: knapp 3:30 – ungefähr 10 min. schneller als im Vorjahr, aber mit Schlechtwetterbonus.
Resümee: auf der Straße tue ich mich wesentlich leichter und so hole ich mein Finishergeschenk, packe langsam zusammen und mache mich abfahrbereit.
Good bye Bad Goisern, bis nächstes Jahr – auf ein neues…!
Georg Vinczencz