Am 26. Mai 2024 fand der Triathlon Challenge St. Pölten statt, eines der renommiertesten Triathlon-Events in Österreich. Bei perfektem Wetter gingen hunderte Athleten an den Start, um sich den anspruchsvollen Herausforderungen dieses Rennens zu stellen.
Der Wettkampf begann mit der Schwimmdistanz von 1,9 Kilometern im Viehofner See. Das Wasser war ruhig und die Temperaturen angenehm, was den Athleten optimale Bedingungen bot. Bereits nach wenigen Minuten setzten sich die Favoriten ab, wobei besonders der Vorjahressieger Max Mustermann mit einer starken Schwimmleistung beeindruckte….
Soweit ChatGPT zum Anfang des Rennens. Auch, wenn es leicht verdientes Geld wäre, spare ich euch den Rest. Ich möchte nicht wissen, wie viele Aufsätze in der Schule aus dieser Feder stammen.
Meine Rennsaison besteht heuer mit einer Ausnahme (Kona) nur aus B-Rennen. B wie Blunzen.
Trotzdem haben Erik und ich uns als ersten Saisonanreiz die Mitteldistanz in St. Pölten gesetzt. Erik war erstmals als Profi genannt. Leider hat eine Mandelentzündung einen Start verhindert und ich musste allein am Sonntag um 4.30 Uhr nach St. Pölten fahren.
Die Challenge St. Pölten war für mich hauptsächlich als Motivation gedacht, um das Training bis Kona Ende Oktober durchzudrücken. Also war ich vorerst völlig ziel- und anspruchslos und habe mir im Auto überlegt, was ich erreichen will (macht man doch so) – und Finishen war es jedenfalls nicht.
Also schnell drei Ziele für das Rennen definiert:
Erstes Ziel: endlich wieder einmal ein halbwegs gscheites Schwimmen
Die aktuellen Poolzeiten hätten unter zu Hilfenahme des Neoprenanzuges eine Zeit um die 31 Minuten für 1.900 m erwarten lassen. Nach dieser Zeitschätzung mit zugehöriger Badekappe in den Rolling Start eingereiht, ging es wie immer links außen eher gemütlich ohne wilde Schlägereien dahin. Einen vernünftigen Wasserschatten zu finden, ist mir auch dieses Mal nicht gelungen. Nach ca. 2/3 der Strecke gab es einen ausgeprägten Australian Exit mit einer Laufstrecke von ca. 200 m über eine Brücke und die Traisen und rein in den nächsten See. Beim Laufen den Blick auf die Uhr vermeidend, wollte ich mich am Ende des Schwimmens von der Zeit überraschen lassen. Beim Ausstieg gab es dann gleich zwei Überraschungen – einen Krampf im hinteren Oberschenkel und eine sehr bescheidene Zeit. Da um mich aber immer noch dieselbe Badekappenfarbe der 2. Welle war, müssen sich wohl alle wie immer verschätzt haben. Wenn man die 200m Lauf als Schwimmen rechnet, passt die Pace dann auch.
Ich würde trotzdem sagen, Ziel nicht erreicht.
Zur Strafe habe ich noch einen ewig langen Wechsel mit krampfendem Oberschenkel drangehängt.
Zweites Ziel: sturzfrei Radfahren
Ok, das habe ich mir gerade einfallen lassen, sonst wären es zu wenig Ziele und die zweite Disziplin würde fehlen. Mal ehrlich, wer setzt sich ein sturzfreies Radeln als Ziel?
Schöne Strecke, am Anfang etwas nass vom morgendlichen Regen, mit einer gefährlichen Abfahrt nach dem ersten kürzeren Anstieg. Dann ging es flott 30 km die Donau entlang und schließlich einen etwas längeren Anstieg rauf und mit teilweise über 70 am Auflieger nach St. Pölten retour.
Ziel erreicht, obwohl schon manchmal die Nerven flatterten.
Die Zeit war ok, ein bisserl mehr Watt hätten eigentlich nach sehr radorientiertem Training gehen müssen.
Drittes Ziel: laufen, ohne danach wochenlang pausieren zu müssen
In den letzten Jahren plagten mich regelmäßig Laufverletzungen, die mein Lauftraining oft über mehrere Wochen unterbrachen. Auch zum Jahresbeginn waren die Laufumfänge gering und erst in den letzten Wochen war wieder sinnvolles Lauftraining möglich. Das wollte ich mir nicht durch einen überambitionierten Wettkampf zerstören. Allerdings, einen unterambitionierten Wettkampf gibt es wohl nicht. Die Carbonschuhe haben mir, wie bei der letzten Langdistanz auch (habe ich allerdings wieder rechtzeitig vergessen), ziemliche Schmerzen in den Fußsohlen bereitet. Ob das dann schneller macht, bezweifle ich. Mehr Spaß macht es jedenfalls nicht.
Trotzdem schaut es im Moment so aus, als wären keine Schäden geblieben.
Daher, Ziel erreicht.
Die Laufstrecke durch St. Pölten über zwei Runden war kurzweilig, wenngleich auch die Zuseher sehr im Zielbereich konzentriert waren.
Die Laufpace war in Ordnung, auf der zweiten Hälfte 1,5 Minuten gut zu machen, um unter 5h zu bleiben, konnte ich mir zwar ausrechnen aber laufen nicht mehr. Aber, das war ja auch kein Ziel 😉
Außer mir hatten Renate (Mitteldistanz) und Max (beim Aquabike) ihren wohlverdienten Spaß. Während Max starker Gesamtdritter der ÖM Aquabike wurde, schaffte es Renate immerhin – auch, wenn sie nicht ganz zufrieden damit ist – auf den ausgezeichneten 5. Platz der ÖM.
Fazit:
Man muss die richtigen Ziele setzen – 2 von 3 erreicht.
Wenn man eine Bestzeit will, ist es wahrscheinlich besser in Podersdorf oder Samorin zu starten.
Das Alter frisst die VO2max schneller weg, als die gesteigerten Trainingsumfänge sie erhöhen könnten.
Schön ist so ein Rennen immer dann, wenn die Schmerzen nachlassen und die Zielverpflegung passt.
Aber was willst du sonst an einem Sonntag tun? Anderen im Fernsehen zusehen, wie sie im Kreis fahren und CO2 in die Luft blasen oder vielleicht E-Bike fahren. Na, sicher nicht – noch nicht.
Das restliche Training bis Kona werde ich etwas abwechslungsreicher für den Kopf und mit mehr Regenerationsphasen für den Körper gestalten und evtl. in Podersdorf auf der MD starten 😉
Ergebnisse (Details auf Pentek):
Renate 6:12:49 5. ÖM – Wxx
Max 2:58:11 3. ÖM Aquabike gesamt
Bernhard 5:01:31 nicht ganz zufrieden mit 11. ÖM – M 50-55
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