Es hat schon etwas masochistisches an sich in Weyer für die Langdistanz zu melden, weil schliesslich ist das dort ein World-Series Rennen und es sind nur 160 am Start. Wenn man nicht einer der schnellsten ist noch dazu mit 57 Jahren am Buckel, dann ist man schnell am Ende des Feldes – was natürlich mental ganz schlecht ist. Also muss man wegbrettern was geht und ist man die erste Radrunde mit Krämpfen dann in Maria Neustift oben ankommen denkt man „und wie komm ich da nochmal rauf“ – und vom Asphalt steigts heiss auf. Also kann man nur langsamer sein in der zweiten Radrunde obwohl weiter am Limit und es steigt noch heisser auf. Für den abschliessenden Lauf gibt es nur ein Problem „wie lauf ich jetzt bloss“.
Die Aufstellung in der Wechselzone ist nach Altersgruppen und so weiss ich wie die Konkurrenz in der AK55 aussieht – austrainiert wie unser Obmann nur ein bisschen älter. Umso größer die Überraschung, als ich in die 2.te Wechselzone mit dem Rad hinke, dass von denen noch keiner da. Nachdem ich erst fragen muss, wo es da raus auf die Laustrecke geht, weil wie üblich hab ich das „Race-Briefing“ versäumt, da beginnt für mich das wirkliche Martyrium des Tages. Ein Gleichaltriger ist mir auf den Fersen und nimmt mir 10 min bei den 7km ab und wobei mit 47:11 hab ich es ihm nicht wirklich schwer gemacht. Aber dank dem kräftigen Zeitvorsprungs vom Rad geht sich alles aus – Juhui.
Meine geplante Zeit von 5 Stunden geht sich nicht aus, aber eine Platzierung in der AK. Das gleich auf dem 1.Rang taugt mir schon sehr, weil in Weyer ist Staatsmeisterschaft und zu meiner Überraschung gibt’s die Titel und ÖM-Medaillen in den AKs. Also Freude groß einen güldenen Alpenadler zu ergattern. Bei 34°C und nach 5:09 im kalten Brunnenwasser am Hauptplatz einzutauchen und zu wissen es ist vorbei hätte zwar schon genügt. Aber eine Siegerehrung am Weyrer Hauptplatz mit Videowall am Stockerl ganz oben ist schon nett – vor allem weil die mich dort in den vergangenen Jahren in den AKs immer „voll betoniert“ haben.