Michelle:

Graz HM … wie sehr habe ich mich auf diesen Tag gefreut !
Schon 2016 wollte ich in Wien meinen ersten HM absolvieren, meine Beine anscheinend nicht und mir wurde 14 Tage davor das Training und natürlich der Lauf dringend abgeraten.
Na gut, es gibt ja ein nächstes Mal! Heuer sollte es klappen und diesmal sollte nichts dazwischen kommen…
Oder doch….?!
Drei Wochen zuvor stiegen Sandra und ich im Slowenien Urlaub beim Schwimmen (zum Schwimmen kam es eigentlich gar nicht) in einen Seeigel! Beide zwischen 5-8 Stacheln im Fuß.
Der Arzt in Slowenien meinte, die Stacheln stößt der Körper in ein paar Tagen ab und ich könnte bald wieder Laufen…

… Und nun sitz ich hier. Zwei Tage nach meiner Halbmarathon Premiere und noch immer mit halbem Seeigel im Fuß 😉

Aber nun zum wichtigeren Teil meines Berichtes!

Da Jacky mir angeboten hat, mich in Graz zu begleiten, reiste die Familie Daniel bereits am Freitag Abend an!
Samstag wurde noch gemeinsam ,,eingelaufen“, zu abendgegessen und natürlich durfte die Live Übertragung der Hawaii Night nicht fehlen!

Am Sonntag fuhren wir alle gemeinsam nach Graz. Ein wunderschöner Herbsttag wurde uns geboten und somit auch viele Zuseher und jede Menge Läufer!

Startblock 3 sollte Unserer sein. Eingelaufen, Gel und Wasser rein (mein Mann hat an alles gedacht und hat mich alles konsequent abarbeiten lassen…Danke Liebling) und nach gefühlt 100 mal Pipibox (das Warmlaufen hätten wir uns sparen können) ging’s schon los.
Die Nervosität hielt sich in Grenzen. Eher kam Frust auf nicht ganz vorne im Startblock gestartet zu sein. Naja, vorbei bei locker joggenden Menschen die noch ihre Liebsten am Streckenrand suchten.

Mein Plan lautete immer von Labe zu Labe zu denken und das wichtigste natürlich unter 2:00h zu bleiben! Jeder Kilometer war unter der eigentlich geplanten Pace aber das Tempo war gut zu halten und zu meinem Erstaunen hatten wir in gefühlt ,,kurzer Zeit“ schon die Hälfte geschafft.
So viele Leute standen am Straßenrand und feuerten an. Überall einfach tolle Eindrücke. Die Musikanten und Cheerleaderinnen sorgten für echtes Gänsehaut Gefühl.
Bei Kilometer 18 wurde noch ein Wasser geschnappt und dort verlor ich leider Jacky.
„Drei Kilometer“ rief Chris, als ich ihn und Horst kurz nach der Labe getroffen habe. Jetzt noch einmal Gas geben!!
Und plötzlich war es da…DAS ZIEL… Erleichterung, Freude und Stolz überfielen mich…..danach gleich Schmerzen :-)))) aber die Freude über meine Zeit überwog! 😉

Dieser Tag krönte ein schönes Wochenende mit tollen Menschen.
Dickes Bussi an Jacky!! Es war toll diesen Lauf mit dir zu meistern!
Ein großes Danke an meinen Liebling, der mich durch ein paar Trainings gepeitscht hat und mich immer unterstützt!
Ich bin mega happy mit Renate eine tolle Trainerin gefunden zu haben. Du hast mich auf den ,,richtigen“ Weg gebracht!

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Jacky:

Alle guten Dinge sind drei denk ich mir und probier’s noch einmal beim Graz Halbmarathon (in den letzten 2 Jahren zuvor war immer einer von uns 3 krank). Unsere liebe Michelle war aber der eigentliche Grund warum ich heuer starte. Sie möchte das „Monster“ Halbmarathon bezwingen- aber in den Kampf zieht man halt besser mit Verstärkung. Darum steh ich mit ihr an der Front!

Aufgrund der weiten Entfernung konnten wir nie miteinander trainieren, aber das machte uns ja nix aus. 10 Min vor dem Start und nach 1000 x Lulu gehen (merken für meinen nächsten Pacemaker Job- Klopapier für die Athleten mitnehmen und die Angst vor Lulu in den Büschen und am Dixi bekämpfen!) machten wir dann unseren Schlachtplan aus- Wir beginnen mit 5:30 und laufen unter 2h.

Etwas nervös machte mich das schon. Ich lief zwar meinen 14ten Halbmarathon- aber solide eine Pace halten und immer vor Kraft strotzen um dem anderen ein Halt zu sein… najo ob i das pack?

Die ersten 12 km haben wir eigentlich nur über Gott und die Welt getratscht. Die Zeit verging wie im Fluge. Wie durch ein Wunder konnte ich die Pace (5:30) beinahe auf die Sek. Genau konstant halten. Meine Arbeit als Pacemaker beinhaltete aber ned nur die Tratscherei und genaue Analyse (Km Zeit.. sowieso… wie geht’s da? Puls Ok? Geschwindigkeit passt? Schmerzen?) sondern auch das Holen von Getränken. Leute da lob ich mir die Triathlon Laben. Beinahe hatte ich das Gedränge bei so einem Lauf vergessen.

Die Landschaft war einfach nur genial und die Leute feuerten uns an allen Ecken und Enden dieser doch anspruchsvollen Laufstrecke an. Ab km 15 begann ich zu rechnen. Egal was passiert- das geht sich aus! Bei der Labe an km 18 wurden wir dann getrennt. Ich musste stehen bleiben um einen heißbegehrten Becher zu ergattern. Rundherum hör ich Gestöhne—oh Gott jetzt wird’s heiß- ich denk mir „Echt??“ Triathleten sind wohl doch aus andrem Holz geschnitzt. Am Ende der Labe seh ich Michelle die Raketen zünden. Ich deute ihr nur sie soll anlaufen und weg ist sie. Auf dem Weg zu einem der schönsten Erlebnisse in ihrer Sportgeschichte!

Ich genieße die letzten 2 KM mit 5:45- (Inoffizell mehr wäre nimma gegangen aber das hat jetzt keiner von euch gehört) und beende nach 1:55:54 einen wunderschönen Lauf an einem so tollen Herbsttag!

Im Ziel gibt’s noch eine Umarmung und 100 Bussis für meine Süße! Sie hat tapfer gekämpft und ich bin megastolz auf ihre Leistung!

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