Da die Leute vom Trirun Linz mich freundlicherweise zu Ihrer Veranstaltung eingeladen haben, bin ich erstmals seit ca gefühlten 26 Jahren nicht in Wien bei der Halbdistanz. Wolfgang Seidl – sorry….aber Wien is this year too small for me…Und St.Pölten ist sowieso keine Diskussion wert. Einzel-Zeit-triathlon kann ich bei mir in der Pampas ja auch machen – und Altersklassenfighten interessiert mich nicht.Und die beschissenste Zeitnehmung of the world werde ich (und die Onlinecommunity) am 1.7. sowieso teuer bezahlt haben (könnt schon mal das Miles/km UmrechnungsApp downloaden)
Organisatorische Gesamtbilanz in Linz: Sehr Gut – (minus)…dieses vergebe ich nur, da die Laufverpflegung etwas überfordert war, und die Gels (auf die ich mich ernährungsmäßig verlassen habe) zwar vorhanden, aber auf einem Bankerl verborgen gelegen sind (und nicht zugereicht). Sonst alles perfekt geklappt. Für einen gemeinnützigen Verein, der auf die Hilfe von Freiwilligen setzen muss/kann, eine mächtige Veranstaltung…und trotzdem familiär.
Sportlich „begann“ der Tag für mich so um 23 Uhr des Vortages.
1. Plötzliche Übelkeit lässt mich analysieren ob die vor 3 Stunden eingenommenen Spaghetti „Cozze“ wirklich auf deutsch „Muscheln“ heissen
2. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich nicht mehr wirklich schlafen – wegen Punkt 1 und den möglichen Folgen für meinen Triathlonstart.
3. Nebenschauplatz: Mein outgesourctes Lauftempogefühl „Garmin“ lässt sich nicht mehr einschalten.
Am Morgen hält sich das üble Gefühl hartnäckig, Frühstück kann sich nur auf Kaffee und Joghurt beschränken (und mein Garmin geht noch immer nicht). 2 Stunden vor dem Start habe ich mir doch noch einen Ultra Sports „Starter“ und einen Riegel reingeschmissen. Nach einer kurzen Rücksprache mit dem Herrn Trainer, habe ich entschieden mir das Ganze mal beim schwimmen anzusehen und nicht gleich das Handtuch zu werfen.
Und das Schwimmen ging wirklich gut. Hatte ein gutes Gefühl dabei, und konnte Druck machen. Hier macht sich mal mein vollkommen geändertes Training bemerkbar. Die 27:33 sind natürlich kein super Highlight – doch eines meiner zwei Saisonziele, dass beim (Ironman)Schwimmen endlich auch einmal was weitergehen sollte, ist Erreichbar.
Beim Radfahren ist bei mir immer die Devise – Kopf vor (Watt)Schwanz. Daher Bergaufpassagen nahe der Schwelle, sonst was das Umfeld verlangt und sich irgenwie logisch anfühlt. Ergebnis waren die niedrigsten Watt überhaupt bei einem Triathlon seit Zuhilfenahme dieser Technologie. Und das natürlich nicht wegen Windschattenfreigabe, sondern weil unsere (fair gefahrene) Gruppe von 5 Leuten zu verlassen, sich dann im Halbmarathon rächen könnte – und vorne sowieso weit und breit niemand war (optisch).
Der Wechsel war schnell vollbracht – Vorfreude auf einen abschließend flotten Lauf. Meine letzten Lauftests haben doch gezeigt, dass ich auch hier noch einige Reserven haben könnte. Mein zweites Saisonziel wäre den Marathon nach den 180km wirklich mal deutlich unter 3:00 (also keine Schwindelmarathonzeit wie IMA 2011) zu laufen. Ohne Garmin, aber mit Herrn Stilgenbauer, ging es dann in gefühlten 3:35 mal raus. Es hat sich gut angefühlt – und Jürgen ist ja nicht irgendwer. Ca. 4 Minuten war die Spitzengruppe vor uns – das wäre doch noch spannend zu beobachten ob sich das noch für ein Andockmanöver ausgehen könnte. Doch nach etwa 5 km war der Laufhammer auch schon wieder eingepackt. Den Mantel des Schweigens hülle ich über folgenden Kilometer. Nach 50% der Laufstrecke war ich zwar kurzzeitig auf Platz 4, doch dann verlor ich zunehmend die Pace (auch ohne Garmin bemerkbar – tolles Körpergefühl muss ich sagen) Positv war sicher meine Einstellung das Rennen auch zu beenden.
Analyse:
Schwimmen: toll – Zuversichtlich Teilziel zu erreichen
Radfahren: logisch – hätte sicher deutlich intensiver fahren können (aber bin ein Lurschi)
Laufen: wahrscheinlich eine Kombi aus einem hauptsächlich energetischem Problem (Ernährung vorher und während war suboptimal) und der für mich (noch) unangenehm hohen Temperaturen (Durchschnitt beim radeln: 27,2 Grad)