Nachdem ich letztes Jahr in Poda zum ersten Mal überhaupt an einen Triathlon teilgenommen habe und ich wegen dem starken Wellengang zu den schwer verpönten Seewanderen gehört habe wollte ich es dieses Jahr nochmal probieren und diesmal idealerweise auch wirklich schwimmen.
Ich hätte diesmal auf besseres Wetter gehofft und war aufgrund des tollen Wetters die Wochen davor ja richtig optimistisch, dass es diesmal besser wird…und dann kam der Wetterumschwung und damit meine Panik.
Ich muss zu meiner Schande eingestehen, dass ich es mit meinem Trainingsplan nie sehr genau nehme. Geschwommen bin ich im Juli und August kein einziges Mal und ansonsten war ich auch nur eher sporadisch Rad fahren und laufen…keine Sorge ich schimpfe genug mit mir selbst, bekomm aber trotzdem nicht öfter den Hintern hoch…böse Kathi.
Aber jetzt zum Wettkampftag:
Am Morgen sah das Wetter zwar besser aus als am Vortag aber windig und kalt war‘s trotzdem. Also rein in den extra ausgeliehenen Neo (ganz ohne Hilfe, worauf ich recht stolz bin weil am Vortag beim Probieren hat das über 10 Minuten gedauert und 2 Leute mussten mir helfen) und ab zum Leuchtturm.
Je näher der Start gerückt ist, desto nervöser bin ich geworden und ich hab mich immer wieder gefragt, warum ich mir das antue und wenn ich das schon mache, warum ich dann nicht wirklich mehr trainiere davor…aber naja jetzt war‘s eh schon zu spät…
Vorm Start hab ich dann Jacky getroffen, die mich vor dem Start ein wenig beruhigt hat…dafür nochmal ein großes Danke an Jacky, ich bin echt froh dass ich nicht alleine starten musste.
Schwimmen:
Und dann fällt auch schon der Startschuss für die zweite Welle. So hab ich mich immer noch leicht panisch in die Wellen gestürzt. Die Wellen waren auch dieses Mal ein Riesenproblem für mich. Ich hab da wirklich Probleme mit der Atmung. Am Anfang hab ich auch immer wieder an mir gezweifelt: Freiwasserschwimmen ist echt nicht mein Ding…ich will zurück in mein Becken, das kann ich.
In Richtung erste Boje war es auch eher ein Wasserballkraulen als richtiges Kraulen und ich musste auch immer mal aufstehen um zu sehen wo ich überhaupt bin aber ich bin geschwommen und das war mir wirklich wichtig nach dem Fail im letzten Jahr. Nach der ersten Boje und vor allem nach der zweiten Boje wo es dann in Richtung Strand ging und die Wellen nicht mehr ins Gesicht preschten ging‘s dann wirklich gut mit dem schwimmen. Schluss mit Wasserballkraul und endlich richtiges Kraulen, juhuu.
Zwar bin ich ganz streng genommen nicht richtig durchgeschwommen aber ich war dann nach 16:23 Minuten aus dem Wasser und war auch echt heilfroh draußen zu sein. Aber weil ich absolut kein Freiwassertraining hatte bin ich mit der Zeit eigentlich Recht zufrieden.
Rad:
Weiter schnell zu meinem Rad, raus aus dem Neo, Schuhe an, Helm rauf und raus auf die Straße. Hier als Anmerkung: ich habe kein supertolles Rennrad sondern ein stinknormales Fitnessrad, also nicht unbedingt die beste Voraussetzung für einen Triathlon, aber hey für an Sprint reicht‘s schon.
Auf der Radstrecke bin ich dann klar immer wieder überholt worden, vielleicht würde ein Rennrad da wirklich helfen. Kurz nach Podersdorf überholt mich dann auch Jacky und gibt ordentlich Gas.
Aber je mehr Leute mich überholt haben, hab ich mir zumindest gedacht, so schlecht kann dann meine Schwimmleistung nicht gewesen sein. Eine Dame die mich locker überholt hat, staunte sehr darüber, dass ich mit so einem Rad überhaupt mitmache :D.
Ich hab mir Mühe gegeben auch Gas zu geben und konnte ein paar vereinzelte Radfahrer überholen, ach die kleinen Freuden. Über die ganze Radstrecke hatte ich das Titellied der „Mighty Morphin Power Ranger“ im Kopf (aber aus die Originalserie, nicht den Remake-Blödsinn) „Go Go Power Rangers“…vielleicht hat‘s ja geholfen immerhin war ich mit 40:40 Minuten fast 5 Minuten schneller als letztes Jahr. Und sind wir uns ehrlich ich freu mich über jeden noch so kleinen Erfolg.
Lauf:
Vor der Wechselzone runter vom Rad, in die Wechselzone laufen und meine Füße fühlen sich an wie Gummi, komisches Gefühl…davon war ich so abgelenkt, dass ich gleich mal in Richtung Radausfahrt loslaufen wollte…upsi…falsche Richtung, schnell umdrehen.
Das Laufen war so lala, ich muss da immer extrem aufpassen, dass ich nicht zu schnell anfange sonst beginnt das Seitenstechen und dann ist es vorbei mit Laufen, dann wird’s nur mehr ein Spaziergang. Also das Beste hoffen, dass es ohne Seitenstechen geht. Auf den Weg zur Wende sehe ich erst Horst und dann Jacky schon in Richtung Ziel, toll die beiden…tja so kann‘s aussehen wenn man auch wirklich trainiert.
Nach der Wende versuch ich langsam vielleicht doch ein wenig schneller zu werden, aber immer nur vorsichtig und mit der ewigen Angst vor Seitenstechen im Nacken. Ich hab nur gehofft, dass ich wenigstens unter 30 Minuten bleibe und mit einer Laufzeit von 29:21 Minuten hab ich das ganz knapp geschafft.
Ich muss echt noch an meiner 5km Laufzeit arbeiten, aber hey das kann ja ein Ziel für nächstes Jahr sein.
Als ich ins Ziel gekommen bin haben Horst und Jacky dort auf mich gewartet und mich groß angefeuert, das war ein echt schönes Gefühl. Vielen lieben Dank dafür.
Fazit:
Spitzenathletin wird aus mir sicher keine aber ich hab‘s durchgezogen und geschafft und darauf kommt‘s im Endeffekt an.
Im Ziel war ich dann echt stolz auf mich und auch wirklich happy mit einer Gesamtzeit von 1:30:12. Sofort sind alle Zweifel, die ich auf der Strecke hatte, vergessen und ich denk auch schon insgeheim über einen Start im nächsten Jahr nach.
Und wenn man es so sieht hab ich mit dem geringsten Aufwand das Beste rausgeholt…Story of my Life 😉
Mal schauen wies bei mir weitergeht, ob es bei einer Sprintdistanz im Jahr in Podo, nur so zum Spaß, bleibt, oder ob ich mir mal ordentlich in den Hintern trete und ich versuche mehr zu machen. Vielleicht riskiere ich auch mal eine Olympische Distanz, dazu müsst ich aber sicher noch mein Rad upgraden…We’ll see…