Ötscher Ultra Trail 2020

Der Ötscher Ultramarathon ist nach über 20 Veranstaltungsjahren zweifelsohne eine Institution. Für mich war es heuer der vierte Start bei diesem Bewerb. Die „Ultra-Wertung“ besteht aus zwei Läufen. Am Samstag wird ca. 50km/2200Hm um den Ötscher herumgelaufen. Sonntags geht es via Rauher Kamm auf den Ötscher rauf und über das Skigebiet zurück nach Lackenhof (20km/1200Hm).

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Heuer gab es eine Teilnehmerbegrenzung, Start in Startblöcken, Zuschauerverbot im unmittelbaren Start/Zielbereich, Maskenpflicht beim Start und bei Menschenansammlungen auch an den Verpflegungszonen usw. Dieses Konzept wurde auch konsequent vom Veranstalter umgesetzt/eingefordert um die behördlichen Auflagen zu erfüllen. Über Sinn und Unsinn diverser behördlich angeordneter Maßnahmen ließe sich natürlich tagelang philosophieren… Jedenfalls, Respekt und Dank, dass sich die Veranstalter „drübergetraut“ haben, und unter Einhaltung sämtlicher Vorgaben dieses Rennen inkl. Wertung ÖM Bergmarathon auf die Beine gestellt haben.

Samstag startete die ÖM um pünktlich um 8.30 Uhr. Zunächst geht es von Lackenhof 3km auf Asphalt leicht bergauf Richtung Raneck. Die folgenden 7km auf Schotter bergab bis Trefflingfall. Von dort teilweise über Betonstufen, Wald, Schotter und Asphalt Richtung Puchenstuben. Am Ortsende quert man die Straße B28 steil in den Wald ins Skigebiet Rosskogel/Turmkogel. Schließlich mehrere Kilometer bergab über Schotter und später Asphalt die Mariazeller Bahn kreuzend, vorbei am Kurhotel in Gösing zum Erlaufboden. Der Erlauf folgend bis zum Kraftwerk Wienerbruck. Dann entlang des Ötscherbaches bis auf Höhe des Mirafalls, über eine steile Waldpassage Ausstieg auf einen Forstweg und auf diesem mehrere Kilometer Richtung Riffelsattel. Dieser wird durch ein weiteres steiles Waldstück erreicht. Der vorhergesagte Südföhn war hier am stärksten zu spüren und meines Erachtens nicht ungefährlich, da sich die Bäume ziemlich gebogen haben. Vom Riffelsattel geht es abwechselnd steile Skipisten und geschotterte Ziehwege bergab Richtung Lackenhof ins Ziel.

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Sonntag, Tag 2, konnte ich aufgrund der Teilnahme an der ÖM am Vortag aus dem ersten Startblock mit einer starken Gruppe (darunter schnellste Dame Veronika Limberger) starten. Die Beine natürlich nicht besonders spritzig, aber erstaunlich schmerzfrei. Ähnlich zum Vortag verlaufen die ersten drei Kilometer nach Raneck, dann aber stetig bergauf Richtung Bärenlacke. Schließlich in ein steiles Hochwaldstück hinein, welches aber anfangs halbwegs laufbar ist. Man gelangt nach wenigen Kilometern aber vielen Höhenmetern an den Beginn des Rauhen Kammes. Ein imposanter Anblick. Anfänglich durchaus laufbar ist dieser Abschnitt dann mit Klettereien im Grad I-II durchzogen. Besonders markante Stellen sind durch die Bergrettung bewacht und mit Seil versichert. Vorsicht ist ständig geboten. Mich hätte beinahe ein faustgroßer Stein getroffen, der durch einen Läufer oberhalb losgetreten worden war. Irgendwie habe ich das aufgrund der hohen Intensität und Adrenalinspiegels recht indifferent wahrgenommen.

Über eine letzte Steilstufe die geklettert wird, gelangt man auf dem angedeuteten Plateau Richtung Ötscher Gipfel. Von dort geht es ziemlich heftig über einen gras- und felsdurchsetzten Wanderweg Richtung Ötscher Schutzhaus. Diese Passage bin ich recht verhalten gelaufen, bei guter Technik und Kraft in den Beinen, kann man hier viel Zeit gutmachen. Nach dem Ötscher Schutzhaus beginnt der Ziehweg des Skigebietes Richtung Riffelsattel. Vom Riffelsattel geht es wie am Vortag ca. 4km ins Ziel.

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Durch den Start in Startblöcken und die stark begrenzte Teilnehmerzahl war man auf der Strecke, insbesondere am ersten Tag weitgehend alleine unterwegs. In den Ötschergräben wo stellenweise wenig Platz zum Überholen ist, durchaus ein Vorteil. Die soziale Komponente die derartige Ultra-Läufe für mich ausmacht, kam meines Erachtens ein wenig zu kurz. Die Verhältnisse hätten, insbesondere am Tag 2, nicht besser sein können. Die 20k Strecke via Rauher Kamm ist einfach spektakulär und sucht ihresgleichen. Tag 1 durch die Ötschergräben ist ebenfalls ein Genuss, wenngleich man dort angekommen schon über 30km und a paar Hm in den Beinen hat. Eine familiäre Veranstaltung bei der man immer liebe Freunde, Bekannte und normalerweise Scharen begeisterter Zuschauer trifft! Die 50km Strecke kann auch in der 30+20 Staffel gelaufen werden. Da die Marathonstrecke nicht allzu „trailig“ ist, eignet sich der Lauf aus meiner Sicht durchaus fürs Reinschnuppern in die Neigungsgruppe Trailmarathon.

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