Am Samstag 21.8.2021 fiel im Bereich Talstation Losenheim/Schneeberg pünktlich um 8:30 der Startschuß zum Fadensteiglauf.
In der Einfach-Version wird die Strecke von der Talstation über die Skipiste vorbei an der Edelweißhütte den Fadensteighinauf bis zur Fischerhütte EINMAL gelaufen.
Für eine kleine spezielle Fanatiker-Gruppe gibt es auch seit ein paar Jahren den sogenannten „Flotten Dreier“, wobei die Strecke insgesamt 3x hinaufgelaufen wird (mit Ziel Fischerhütte). Der Flotte Dreier kann auch mixed und/oder in einer Staffel gelaufen werden. Erstmalig gabs auch für die Möglichkeit einer Wertung Edelweißhütte-Fischerhütte.
Die Klassik-Version beläuft sich auf ca. 4,5km mit knackigen 1100Hm
Siegerzeit 52min 51sec
Schnellste Dame 1h3min33sec
75 Teilnehmer, 1xDNF
Zunächst geht es die Wiese der Skipiste entlang, knapp vor Ende der Piste wird ein Forstweg gequert und es geht durch Wald über Wurzelstufen und enge Serpentinen zum Grafensteig hoch und dann sogleich zur Sonnenterrasse der Edelweißhütte. Dort gabs bereits nach ca. 1km eine Verpflegungsstation mit Bananen und Wasser. Wer bis hier nicht schwitzt, hat was falsch gemacht…
An der Hütte vorbei kurz über Wiese dann in den Steilwald hinauf zum Geröllkegel bzw. in die Felsen. In den Felsen ist zT etwas Kletterei gefragt, was wiederum spürbar die Beine entlastet. Ich konnte da schon ein bisschen erholen und zT Läufer überholen. Der Fadensteig selbst ist keinesfalls zu unterschätzen und birgt neben Steinschlaggefahr auch Absturzgefahr. Konzentriertes Steigen ohne Geröll zu lösen ist unerlässlich, um sich und die anderen zu schützen. (Mich wundert es eigentlich, daß es da nicht jedes WE einen Toten gibt.)
Der Start um 8:30 war keine Minute zu früh, denn es waren schon einige Wanderer, im Steig darunter auch einige offensichtlich nicht so trittsichere. Immer wieder kommen auch mal LäuferInnen vom Flotten Dreier herunter gesaust, aber die sind so flott und trittsicher, daß man die gar nicht bewußt wahrnimmt.
Mitten im Steig war auch 2x die Bergrettung positioniert (auch mit Wasserkanistern).
Am Ende des Steigs sind es dann immerhin noch 1,5km ins Ziel über den felsdurchsetzten Wanderweg. Zum Teil fällt es leichter daneben in der Wiese zu laufen. Muss man auspropieren. Jedenfalls bietet es sich ab hier wieder an zu laufen, wenn es die Beine noch zulassen… Das Ziel ist direkt bei der Fischerhütte, wo man auch ein nettes Fruit-of-the-Loom T-Shirt mit Fadensteiglauf-Print bekommt. Fischerhütte hatte offen und hat bewirtet.
Im Ziel angelangt, war ich etwas „enttäuscht“ dass es sich nicht sub60min ausgegangen ist. Meine Zeit war 1h4min. Mittlerweile bin ich damit sehr zufrieden, denn es ist immerhin 8min verbesserte persönliche Bestzeit (mit weniger Training und hpts. fleischarmer Ernährung…).
Diese kurzen intensiven „Verticals“ liegen mir aber auch nicht so. Wohl(er) fühl ich mich zB beim Ötschermarathon, der ja sehr abwechslungsreich ist, heuer aber nicht stattfindet. Nach kurzer Erholung im Ziel, Shirtwechsel, Windjacke drüber, Tee ausfassen, bin ich relativ gemütlich wieder runtergelaufen. Und das, zum eigenen Erstaunen, auch in einer persönlichen Bestzeit, auch wenn es mich aufgrund des Minimal-Schuhs von Salomon zwei Mal aufghaut hat.
Im Bereich der Talstation gabs dann für Teilnehmer des Laufs Spaghetti Bolognese und eine nette Siegerehrung. Das Restaurant im Bereich der Talstation hat aber darüberhinaus kulinarisch doch noch mehr zu bieten —> köstlichen Hühnerstreifensalat mit Grillgemüse und Ziegenkäse, Spareribs, Burger, Suppen, Toast, Eis und ein sehr nettes Team.
Wider Erwarten wurde ich „Wiener Akademischer Meister Berglauf in AK1“!
(Ich war bestimmt auch der schnellste Hainburger usw. *g*)
Zusammenfassung:
Der Fadensteiglauf ist ein empfehlenswerter Wettbewerb für Trittsichere in einer familiären Atmosphäre. Bei schlechtem Wetter (Regen, Wind, Nebel) ist es in dem hochalpinen Gelände recht schnell ungemütlich, deshalb kann ich einen kleinen Trailrucksack/Weste mit zumindest Ultraleicht-GoretexJackerl und Rettungsdecke nur wärmstens empfehlen.