Bericht Jacqueline:
POREC 70.3 (1,9km schwimmen, 90km Rad mit über 650 Höhenmeter und 21,1km laufen mit gefühlten 1000 Höhenmetern)
20.10.2024 haben wir (Andreas Schuster, Bernhart Klam und ich) uns dieser Challenge angenommen und waren am Start!
Erstmaligst waren meine Eltern auch mit dabei und haben sich dieses Spektakel gegeben- und das war überhaupt im Ziel so emotional für mich wie noch nie zuvor.
Zwei Tage zuvor hatte ich wirklich ernsthaft Sorgen dass ich es unter dem Cut 1:10 nicht schaffe aus dem Wasser raus zu kommen (also das schwimmen am vorletzten Tag hat meinen Kopf nicht gut getan). Am Vortag 40 Minuten laufen mit 6x 30 Sekunden schnell war echt ein super Wettkampf Auftakt lang (wie die Profis es immer betiteln). Von dem Vorbereitungslauf konnte ich sogar Bernhart und Andi überzeugen und sie haben fleißig mit gemacht.
Unser Einschwimmen vorm Start war dieses mal sehr speziell, wir sind ins Pool gehüpft, war voll lustig und dann ging es los- ROLLING START- alle 4 Sekunden sind 4 ins Wasser gegangen. Petra (meine Freundin) und ich hatten sich eher vorne eingereiht und wir sind gut weg gekommen. Nach 38 Minuten und 23 Sekunden war ich schon am Weg in die Wechselzone und ich hab mich sooo gefreut- das war einfach so genial und dann waren auch meine Eltern da, das hat mir gleich soviel Kraft und Energie gegeben, das kann ich gar nicht beschreiben. Es lief auch alles super in der Wechselzone, auch die Schuhe am Rad anzuziehen lief wie am Schnürchen und bin super weg gekommen. 50km von der Strecke fuhren wir auf der Autobahn- ein geiles Gefühl! Es war aber auch hart- recht windig und auch stetig bergauf, gesamt hatte ich über 650 Höhenmeter am Rad und was mich ein bisi geärgert hat, dass soviele im Windschatten gefahren sind! Einen hab ich sogar angeschrien dass das nicht erlaubt ist, ich glaub es war ihm egal, aber es war mir ein Bedürfnis. Nach 75 Minuten hab ich endlich auch meinen Schatz gesehen und dann danach auch Bernhart, auch da war ich dann beruhigt dass es mal den Jungs gut geht, aber meine Petra hatte ich die ganze Radstrecke nicht gesehen, da war ich etwas besorgt. Nach knappen 3 Stunden und 10 Minuten bin ich zufrieden auf die Laufstrecke gegangen. Auch hier war das wechseln wieder super und ich hab mich auch gut ernährt. Naja das laufen war ein ständiges auf und ab- also flach ist anders, eine Passage war wirklich so steil, da hab ich niemanden laufen gesehen. Es waren 2 Runden und teilweise hätte ich die Trailschuhe gut gebrauchen können! Endlich bei km 7 oder so hab ich dann Petra gesehen und da war die Welt gleich wieder in Ordnung. Bei km 12 bin ich dann auch mit Bernhart gemeinsam das steile Stück gegangen und bisl gemeinsam gelaufen. Meinen Schatz ging es leider nicht so gut, aber er hat sich gehend durch gebissen. Bei der Wende (also bei km5 und 15 war ein Red Bull Stand- da konnte ich den Geruch nicht mehr aushalten, aber da war dann die Musik so cool, dass es mir doch wieder Kraft gegeben hat!)
Als ich dann Finish Line gehört habe, wusste ich, jetzt noch kurz durchbeißen, jedoch waren das dann auch noch über 2,5km- die sich dann noch mega gezaht haben, aber dann endlich hat man schon einige Menschen schreien hören und dann war da meine Mama die so laut gejubelt hat und mein Papa, das war so schön, da hatte ich dann pipi in die Augen und da war dann auch endlich der Teppich und es ging ab ins ZIEL- GESCHAFFT MIT 6:13:24
Ein tolles, anstrengendes und auch total emotionales Erlebnis!!!
So, und jetzt dürfen die Jungs ihren Senf dazu geben!
Bericht: Andreas
Mein erster IRONMAN 70.3
Nach meiner längeren Pause vom Triathlon hab mich heuer ja entschlossen wieder welche zu machen. Nach meinem ersten Saisonhighlight beim Alpe d´ Huez Triathlon stand eben jetzt mein erster Ironman 70.3 am Plan. Zwar nicht meine erste Halbdistanz, aber meine erste und dem Namen IRONMAN.
Wie immer war ich „top“ vorbereitet (garnicht), also top Voraussetzungen, noch dazu hatte ich davor noch eine leichte Erkältung, aber was solls.
Beim Rolling Start habe ich mich mal bei der Schwimmzeit von 40-45 Minuten angestellt, dachte mich halt das wird sich schon irgendwie ausgehen. Nervös war ich eigentlich wie auch sonst kaum, auch wenn ich das erste Mal im Meer zum schwimmen hatte bei einem Bewerb, aber bisschen Salz braucht doch der Körper, oder?
Ca. 20 Minuten nach dem offiziellem Startschuss war ich dann auch schon im Wasser und ich muss sagen es ging überraschend gut, musst zwar immer wieder auf meine Brustschwimmkünste umstellen, da ich halt im Moment nicht die Ausdauer fürs Kraulen habe, aber ich konnte trotzdem den ein oder anderen Schwimmer hinter mir lassen und auch ein paar überholen. Nach 42 Minuten war ich dann auch schon wieder aus dem Wasser. War für meine Verhältnisse super zufrieden mit der Schwimmleistung und mein Gedanke war, das schlimmste hab ich mal hinter mich gebracht.
Beim ersten Wechsel hab ich noch bisschen mehr Zeit gebraucht, da ich auch das ausziehen des Neos nicht so trainiert habe also dauerte es bisschen, aber wie ich dann endlich auf dem Rad war hab ich mal durchatmen können und die 90km in angriff genommen.
Die ersten Kilometer ging es eher stätig bergauf aber nicht steil, also konnte ich Boden gut machen und auch einige Athleten überholen. Nach etwas 24km war dann der Teil auf der Autobahn angesagt. Man kommt nicht sehr oft dazu mit dem Rad auf der Autobahn zu heizen. War schon ein besonderes Erlebnis. Leider blies der Wind nicht wirklich zu unserem Vorteil, sodass auch das Radfahren bisschen ermüdend war aber mit einem Schnitt von 34km/h auf die 90km war ich trotzdem durchaus zufrieden, auch wenn ich mir bisschen mehr erwartet hätte, aber mit wenig Training kann man sich auch nicht zu viel erwarten.
Endlich war ich dann auf der Laufstrecke, der Anfang war eigentlich ganz gut, aber bei Kilometer 4 musst ich dann leider schon auf Schritttempo zurückschrauben, hatte plötzlich Probleme mit der Atmung und auch ein bisschen mit dem Kreislauf, Arme sind mir eingeschlafen und es war komplett meine Kraft weg. Also bin ich ab diesem Zeitpunkt immer abwechselnd gegangen und wieder gelaufen und hab mich von Labestation zu Labestation gekämpft. Ich dacht auch schon ans Aufhören, aber ich wollte unbedingt finishen. Meine angepeilte Zielzeit von 5:30 war so und so schon nicht mehr erreichbar also hieß es für mich nur noch durchhalten und finishen. Nach der letzten Wende bei Kilometer 15 wusste ich dann, jetzt hab ich es bald geschafft, konnte noch meine letzten Reserven aktivieren und bin diese dann fast noch komplett gelaufen.
Im Ziel angekommen hat mich dann auch schon Jacqueline empfangen können. Sie war früher ins Wasser gegangen, ich hab sie dann zwar beim Radfahren eingeholt, aber sie hat mich dann beim Laufen wieder zurück überholt. War also ein sehr schöner Zieleinlauf, wenn dich dein Schatz im Ziel empfangen kann.
Alles in allem kann ich zufrieden sein. Ich hab gefinished, und mit dieser „Vorbereitung“ kann man sich halt nicht mehr erwarten. Und mal sehen ob es nächstes wieder einen Start bei einem IRONMAN geben wird.
Bericht: Bernhard:
Endlich einen IRONMAN (auch wenn es nur ein Halber war). Ich muss unbedingt so eine IM-Medaille haben – das war mein Ziel. Nachdem ich schon zwei Halbdistanzen in Podersdorf gemacht habe und etliche Sprint- und Olympische-Distanzen, da kann ich nun mal einen Ironman 70.3 finishen. Ein bisschen Sorge hatte ich wegen den Höhenmetern beim Radfahren. Deshalb konnte ich auch nicht einschätzen in welcher Zeit ich im Ziel sein werde. Auf der offiziellen IM-Homepage steht nur Swim: Ocean, Bike: Rolling und Run: Rolling. Somit suchte ich mal nach den GPX—Daten der Radstrecke um so ungefähr zu wissen, was mich erwartet. 650 Höhenmeter auf 90km – Jacqueline sagte, Hadersfeld ist schlimmer. Na dann passt das ja 😀
Alles dort war mega organisiert. Ich konnte gar nicht richtig nervös werden. Auch nicht bei der Registrierung. Doch dann kam es doch anders. Als ich mein Rad nach dem Transport im Auto wieder zusammenbaute, den Sattel ins Stützrohr schob und die Sattelklemmenschraube mit dem Drehmomentschlüssel anzog knallte es und die Schraube ist gebrochen. OK, was nun. Es gibt ja eine Servicestation für Räder beim Registrierzelt. Doch die konnten mir auch nicht wirklich weiterhelfen. Somit suchte Andi ein Radlgeschäft und ich fuhr mit meinem Problem dort hin. Bike Center Porec – Naja, da habe ich mir etwas anderes erwartet. Die verkaufen und vermieten Fahrräder und eine Werkstatt hatten die nicht wirklich. Einen Schnellspanner konnte man dort auch nicht kaufen. Jedoch haben die sich sehr bemüht und haben zuerst mal die abgebrochene Schraube aus der Sattelklemme rausbohren können. Aber eine passende Schraube hatten sie leider nicht. Somit suchten sie eine passende Sattelklemme bzw. Schraube auf den zum Verkauf stehenden Rädern. Gesucht – gefunden. Diese durfte ich mir bis Montag ausborgen. Perfekt! Also kann ich nun auch mein Rad beim Bike Check-in einchecken.
Raceday: 4:45 aufstehen, 5:30 Frühstücken, 6:30 Wechselzone (nochmal alles kontrollieren), 7:30 Neo fluten und dann geht es schon in die Startzone. 8:00 Start. Los geht´s!
Das Schwimmen war bei mir erstaunlich gut. Ich fühlte mich im Wasser richtig gut, ich hatte Kraft, konnte mein Tempo halten und ich war im Kopf auch voll dabei. Keine Gedanken, wie „Wielange dauert das noch?“, oder „ich kann nicht mehr“, oder „soll ich bissi Brustschwimmen?“. Im Gegenteil, die Bojen gingen so schnell bei mir vorbei und ich hab auch ständig ein paar Athleten überholen können. Nach 38:22 kam ich aus dem Wasser.
Nach der ersten Wechselzone (6:42 – viel zu lange) ging es jetzt ab aufs Rad. Das Radfahren ging auch ganz gut. Nach ca. 7km verlor ich meine Trinkflasche mit dem Iso. Somit hatte ich nur noch Wasser mit. Aber es gab eh drei Labstationen auf der Radstrecke, da hol ich mir dann schon noch Iso (in den IM-Flaschen). Die Höhenmeter merkte man nicht so wirklich. Es waren zwar Anstiege dabei, aber so wirklich steil waren diese jetzt nicht. Auf der Autobahn hatten wir dann ein wenig Gegenwind, aber bei der Wende auf der Autobahn sollte der Gegenwind ja zum Rückenwind werden. NEIN, der Wind wendete auch. Von der Autobahn runter waren es nur mehr ~15km und größtenteils abwärts. Dann sah ich schon das 90km Schild und nach 3:03:57 geht es wieder in die Wechselzone rein.
Die zweite Wechselzone (5:20 – mit Klogang) und schon war ich auf der Laufstrecke. Die ersten 1,5km war ich wie immer viel zu schnell (4:30), doch dann fand ich gut ins Laufen rein und war bei einer Pace von ~5:30. Wenn ich das halten kann, bin ich zufrieden. Jedoch war die Laufstrecke auch „Rolling“. Naja, kurz vor der ersten Steigung bin ich mal falsch abgebogen und war als „Geisterläufer“ unterwegs. Die Worte „wrong way“ machten mich darauf aufmerksam, dass ich falsch bin. Gleich wieder umgedreht und da ging es schon den Hügel, nein eher den Berg hinauf. Kleine Schritte, dann läuft man das schon gut rauf. Die 21km hatte ich nicht so sehr im Kopf, weil die Strecke auf zwei Runden und ein Zielstück gut aufgeteilt war. 5km hin, 5km zurück, das Ganze nocheinmal und dann nur noch ins Ziel. Die Laufstrecke ist sehr schön gewesen, entlang der Küstenpromenade, ein bisschen durch den Pinienwald und ein Teil in der Altstadt. Dort bei der Wende war die RedBull-Station mit der super motivierenden Musik. Was ich auch toll fand, dass wir uns auf der Laufstrecke alle gesehen haben und uns gegenseitig motivieren und anfeuern konnten. Einen Teil bin ich mit Jacqueline gelaufen und als ich bei Kilometer 12,4 war, haben wir uns sogar alle 4 auf einmal gesehen. Jacqueline, Andi und Petra auf einen Fleck. Das fand ich super und sah gleich, dass es allen so halbwegs gut geht. Nach der zweiten Runde ging es dann auf die Zielgerade. Diese ~2km waren für mich ewig. Ich glaubte gar nicht mehr, dass das aufhört. Auf der Strecke rund um unser Hotel dachte ich schon ich sei wieder falsch gelaufen, weil ich keine Absperrungen oder Schilder mehr gesehen habe und schon ein paar Leute dort herum spazierten. Doch nicht falsch, da ist das 20km Schild. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern und schon höre und sehe ich wieder die Leute, die am Rand der Strecke die Athleten anfeuerten. Und es wird immer lauter und der rote Teppich ist schon sichtbar. Nach 2:03:10 tanzte ich ins Ziel und wurde als der „tanzende Bernhart“ vom Moderator kommentiert. Auf meine Gesamtzeit von 5:57:29 bin ich sehr stolz.