„Aber einen Bericht musst du dieses Mal schreiben!“ …

Ok, ich versuche es! Und ich versuche es so kurz wie möglich!

Meine erste Langdistanz –
selbstverständlich als stolzer Österreicher in Klagenfurt am Wörthersee.

Ironman Austria 2024          I WILL BECOME ONE

Unvorstellbare Distanzen, jede Einzelne für sich… Anything is possible

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Wir alle kennen als Triathleten natürlich nur zu gut die Einzelheiten der Königsdisziplin.
Mein Mann Michael hat bereits den Ironman Austria 2022 gefinisht. Ich war damals zum ersten Mal überhaupt bei einer Langdistanz dabei, habe damals zum ersten Mal dieses einzigartige prickeln und diese Emotionen am Start gespürt.
Und schon war mir klar, dass musst du auch einmal machen.


Nach guter und weiser Überlegung haben wir als Familie im Juni 2023 beschlossen, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, das Training zu intensivieren und im Juni 2024 am Start zu stehen.
„Renate let’s do it!“

Gesagt, getan … Anmeldung durchgeführt! Check!
„Du hast jetzt ein Jahr Zeit, ein Jahr ist sooo lange, da geht ur viel, da kann so viel sein, ah, das ist kein Problem“ so meine Gedanken.

Zack!!!

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Das Jahr war um, die Trainingseinheiten wurden länger, die Tage kürzer. Und irgendwann wurde in Trainingspeak aus den Wochen nur mehr Tage und selbst jetzt, wenn ich die Worte tippe, die mittlerweile immer leichter zu fließen beginnen, kommt mir die Gänsehaut und ich denke mir: „Scheiße, das Jahr ist um! Es geht los!“

Bereits zu Beginn meiner Geschichte „Wie werde ich ein Ironman“ war klar, ich brauche Unterstützung von Familie und Freunden. So kam meine Bitte gleich zu Beginn meiner Reise an meine Schwiegereltern, ob sie mich am Campingplatz Klagenfurt unterstützen und betreuen können. Da beide mit Sport nichts am Hut haben (😉) war dies meine erste Wahl. Da kommen keine Fragen wie „Wie war dein Training?“ sondern „Was willst du zu Mittag essen?“. Und genau das war die letzten Tage vor dem Sonntag goldwert. Nervös war ich selbst genug.

Anreise war bereits am Dienstag. Wetter war extrem bescheiden, Regen Regen Regen. Die Trainingseinheiten wurden noch kurzfristig dem Wetter angepasst, denn was willst du tun? Beim Schüttregen und kaum 15 Grad brauchst du nicht mit dem Rad fahren. Die kurzen regenfreien Pausen wurden ausgenutzt. Trotzdem war die Zeit für mich wichtig, um anzukommen. Keine Arbeit, wenig Handy, nicht „Mutter-Sein“, einfach nur Karin – sehr ungewohnt.

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Am Donnerstag spürte man bereits am Campingplatz, dass es nun losgeht. Von meiner Coolness war nichts mehr übrig. Angespannt wie ein Bogen gings zu Mittag Punkt 12 Uhr aufs Expogelände um die Registrierung durchzuführen. Wer zuerst kommt, bekommt eine niedrige Startnummer. Daher, Semiprofi wie ich bin, steh ich ganz vorne 😉 „Jetzt gibt’s kein Zurück mehr“. Armband drauf, wie der Tote in der Leichenhalle mit QR Code, und die Startnummer 483 wurde zu Meiner. „Atmen nicht vergessen“. Neu war heuer, dass die Rookies eine eigene Badehaube bekamen. Damit man gleich von weitem sieht, wem geht’s genauso wie mir.
„I WILL BECOME ONE“ steht in großen Buchstaben drauf! Jawoi!!! #AchterbahnderGefühle #zumHeulenzumute
Die Familie Pflamitzer war bereits am Weg. Mit Wohnwagen und zwei Topathleten/ bzw Trainerin als Nachbarn am Campingplatz kann ja nichts mehr schiefgehen.

Das Wetter wurde besser, zwar immer noch unberechenbar aber es wurde trockener. Wenn die Sonne einmal da war, dann wars schon richtig schwül und warm.

Schwimmen war jeden Tag am Programm, und sei es nur kurz. Das Wasser war kühl, aber solange es nicht regnet war es gut auszuhalten.

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Die Zeit verging wie im Fluge. Mein Fanclub wurde von Tag zu Tag größer. Wie wichtig die eigenen Menschen um einen sind wird dir erst im Laufe des Bewerbes bewusst.

Am Samstag hieß es dann Rad bekleben und Sackerl richten.
Was brauche ich wann und wie viel brauche ich mit? Dies habe ich mir bereits zu Hause auf einem Schummelzettel vorgeschrieben. „Als ob man das dann nicht eh wüsste.“
NEIN – das Hirn war leer. 10x kontrolliert, Verpflegung nachgemessen und zur Sicherheit noch ein Ersatzshirt fürs Ersatzshirt ins Run-Bag.

Gemeinsam mit Wolfgang gings am Nachmittag in die Wechselzone. Aufgrund der niedrigen Startnummer habe ich einen Platz relativ nahe beim Rad-Exit. Ganz am Rand habe ich einen tollen Platz bekommen.

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Nachdem auch der Rad- und Laufsack seinen Platz gefunden hat, gings wieder retour Richtung Campingplatz und Abendessen. Gemeinsam mit Freunden und der Familie wurde beim Uniwirt noch das letzte Abendmahl eingenommen. Huhn mit Reis. Das trockenste und teuerste Huhn mit Reis, welches ich in meinem Leben jemals gegessen habe. Aber jetzt ist selbst das schon egal. Am Campingplatz stand dann plötzlich Kathy vor mir.
Mensch, irgendwie reißt dieses Gefühlschaos gar nicht mehr ab. Was für eine Überraschung!

So früh wie möglich gings zu Bett, die Gedanken kreisen sich nur mehr um den morgigen Tag. Versuche zu Schlafen! Versuche den Kopf jetzt auszuschalten! Es wird nicht regnen! Alles wird gut!

Sonntag, 16.06.2024, Wecker auf 4 Uhr gestellt. Die innere Uhr weckt mich bereits kurz vor 4 Uhr. Da ich grundsätzlich ein Morgenmensch bin, habe ich kein Problem, früh aus dem Bett zu gehen. Und was höre ich – Regen! Also hatte der Wetterbericht doch recht. Prognostiziert wurde Regen bis 6 Uhr und später von ca 10-11 Uhr.
Gut, ist jetzt so! Ich zwang mich zum Frühstück mit Kaffee, Powercocktail und Striezel. Um 5 Uhr 15 gings dann nochmals gemeinsam mit Wolfgang und Renate ausgestattet mit Regenschirm, Luftpumpe, Edge und Trinkflaschen in die Wechselzone. Die Völkerwanderung kann also losgehen.

Als ich mein Rad entdeckte kam ein kleiner (eigentlich großer) Schreckensmoment. Meine Tubeless-Reifen verlieren Milch. Also verlieren ist jetzt vielleicht übertrieben, wahrscheinlich sogar, aber durch den Regen schaut das ur viel aus, die Bläschen, sowohl seitlich an der Felge als auch oben am Gummi – HILFE. Zu meiner Schande muss ich gestehen, ich kenn mich 0 mit meinem Rad aus. Ich kann Luft einpumpen, die Kette ggf. richten, aber Reifen wechseln – leider nein. Also war von Anfang an klar, technische Probleme werde ich keine haben! PUNKT.

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So marschierte ich zielstrebig zu einem Radtechniker in der Wechselzone und erklärte ihm in meinem besten Englisch mein Problem. Dieser meinte, da ich 4 bar über Nacht behalten habe, ist dies wahrscheinlich aufgrund des Regens, dass die Milch rausgedrückt wurde. Zumindest glaube ich das verstanden zu haben. Zur Sicherheit habe ich auch noch Wolfgang aufgesucht (Sorry fürs sekkieren 😊) Wenn ich gewusst hätt, dass dies der Moment ist, an dem wir uns das letzte Mal sehen, hätt ich dich noch ganz fest gedrückt.
Um 6 Uhr wackelte ich mit Neopren in Richtung Strandbad. „Wo wollen die ganzen Menschen hin? So viele Menschen“ Ich wusst, mein Fanclub (wie lustig das klingt – ICH hab einen Fanclub) stand gleich beim ersten Steg geradeaus. Also steuerte ich darauf zu. Was ich dann erblickte war ein Wahnsinn … ein lauter Haufen mit Einhornshirts und Fussballtrommel hieß mich schon lautstark willkommen. Scheiße war das geil! Daraufhin musste ich alle herzlich Drücken und wieder einmal eine Träne verdrücken. Die Nationalhymne gab mir dann noch den Rest.
Scheiße war ich nervös.
Ich würde am liebsten alles haargenau niederschreiben nur habe ich mittlerweile Mitleid mit meinen Leserinnen und Lesern. Nur irgendwie kurzfassen geht nicht. Es gibt ja so viel zu erzählen.

Nachdem schon die ersten Hobbyathleten ist Wasser stürmten macht ich mich nun schweren Herzens auch auf den Weg in meinen Startbereich. Ich schepperte wie ein Kluppensackl Ich ordnete mich in den Startblock 1h15 min bis 1h20 min ein. Ich bin halt so ehrlich! (Es hat sich später herausgestellt, dass sich ein paar sehr viele überschätzt haben.) Es dauerte ewig bis die Athleten zu jeweils 5 Starter alle 5 Sekunden der Reihe nach ins Wasser durften. „Gott sei Dank kein Massenstart wie früher.“

Am Start wurde ich innerlich immer ruhiger und ich begann mich ernsthaft auf das Kommende zu freuen. Vorbei war es mit der Nervosität. Ich begann es zu genießen. Und plötzlich pipste der Countdown für mich und es ging los, um 7 Uhr 30. Ich winkte noch zu meinen Leuten rüber, die unermüdlich schrien und trommelten, tauchte unter, richtete die Brille und schwamm los. Zug – Atmen – Zug – Atmen – … ich schwamm meinen Rhythmus am rechten äußeren Rand und überholte Einen nach dem Anderen. Gegen den Uhrzeigersinn der Sonne entgegen gings relativ ruhig eine Runde durch den Wörthersee. Am Eingang zum Lendkanal war dann ein kleiner Stau, bis jeder seinen Platz im Wasser gefunden hat.

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Ich hielt wieder Ausschau nach meinen blauen Einhörnern und konnte sie nach der Brücke auf der rechten Seite entdecken – Jubel, Schwimmen erledigt! Nach ca 1h 17 min wackelte ich rüber Richtung Wechselzone und schnell ein Gel rein. Ich freute mich so. 😊
Im Geiste ging ich schon den Ablauf in der Wechselzone durch – rein , links, 3. Reihe von hinten oberes Sackerl, 3. Rad hinten links , usw.

Beim Rad angekommen ein kurzer Drücker auf die Reifen, Luft dürfte passen, Gott sei Dank und ab geht’s raus.

Ca 100m verläuft die Strecke in Richtung Schwimmausstieg, wo es dann zu einer Wende kommt und man raus auf die 90 km lange Runde geht. Die Stimmung war mega. Wirklich unbeschreiblich.

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Zum Radfahren kann ich nicht viel erzählen. Die Strecke verläuft im Kreis. 😊Runde halt. Für mich galt, ja nicht überpacen! „Es ist eine lockere Grundlagenausfahrt mit Höhenmeter!“ Dies sagte ich mir nahezu permanent, da die Verlockung einfach zu groß war, zu schnell zu fahren und sich mitreißen zu lassen. So fokussierte ich mich lediglich auf die Nahrungsaufnahme, alle 10-15 Minuten ein Schluck vom Gelgetränk, sowie immer regelmäßig trinken, bis zur nächsten Labe soll die Wasserflasche leer sein. Ich blickte nicht auf die Uhr, wusste ehrlich gesagt gar nicht, wie viel Zeit bereits vergangen war. Ich orientierte mich nur nach den Laben, wusste, wann welcher Anstieg kommt (Vor zwei Jahren fuhr ich bereits 2x die Strecke mit dem Rad ab, sowie am Mittwoch mit dem Auto.). Die Laben war sehr gut gekennzeichnet und zugänglich. Nach ca einer Stunde Fahrtzeit war ich durch und durch nass und die kleinen Stauseen in den Schuhen begleiteten mich bis zum Ende des Radsplits. Immer wieder goss es in Strömen und wenn der Regen aufgehört hat, dann lag noch immer genug Wasser auf der Straße, um vom Vordermann wieder nassgespritzt zu werden. Also zu warm wars definitiv nicht. Vor dem Radsplit hatte ich ehrlich gesagt den meisten Respekt. Zum Einen von der Länge, zum Anderen von den Höhenmeter und zuletzt auch von der Dauer der Belastung. Und dass, obwohl mir Radfahren eigentlich am meisten liegt. Und nach der zweiten Runde südlich von Klagenfurt kam ich nach guten 6h17 min wieder zurück zur Wechselzone. ( IF 0,74; NP 156 Watt) Alles nach Plan, Verpflegung war leergetrunken, kein Bauchweh oder kribbeln, also kann ja eigentlich nichts mehr schief laufen, oder?

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Gedanken zum Ende: „Bremsen- Bein runter – vorsichtig, bremsen, langsam, Stopp! Weißer Strich! – Bein auf den Boden, gehen – tut was weh? Oh, nein, nix! Echt? Ah, es geht … oh i muss aufs WC .. hopp auf … ich kann laufen… jäh!!!“

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Ich brachte schnell das Rad an seinen Platz und lief (!) mit Helm am Kopf (Danke Wolfgang für den Tipp) zu den WCs. „Bist du narrisch“, dass es kein Wellnessbereich ist, war mir klar, aber, Dixiklos, die seit 2 Tagen gut benutzt wurden, in der Sonne stehend und dampfend vor sich hin köchelnd, uh, das kann was.
Augen zu und durch – Luft anhalten!

Danach gings wieder zu meinen Sackerl und es hieß, raus aus dem LTC Radtrikot und rein ins Laufgewand. Durch den Zaun sah ich meine Mutter stehen und wir konnten kurz plaudern. Beiläufig fragte ich, wie spät es denn sei und wie lange ich eigentlich schon unterwegs bin. Ich war mehr als überrascht, dass es zum einen erst kurz nach 15 Uhr ist und i no gar ned so lange unterwegs bin. 😊 Also eigentlich könnte ich mir nun Zeit lassen.
Nix da!!!  Abgetrocknet und umgezogen, Verpflegung ins Bauchgurttascherl eingepackt (wie der ärgste Hobbiathlet), alles ab ins Sackerl und ab gings auf die Laufstrecke.

Motto zum Laufen: Schön langsam das Tempo finden. Ja nicht zu schnell! „Es tut nichts weh. Ich kann laufen.“ Das war eines der schönsten Gefühle! Ich habe mir ehrlich Gedanken (Sorgen) gemacht, wie es sein wird, im Rahmen der Veranstaltung wegzulaufen und zu fühlen. Im Training ist es doch etwas anderes. Und umso erleichterter war ich, als ich merkte, es passt.
Mein inneres Ziel war es, den Halbmarathon durchzulaufen, also zu mindestens. Und dann, improvisieren und schauen was kommt. Renate meinte immer: „Gegangen wird nur bei den Laben“ – Super, dass in Klagenfurt so viele Labestationen sind. 😊 Im Kopf machte ich mir gedanklich einen Intervalllauf draus. Die Verpflegung war so angesetzt, dass ich alle 10-15 Minuten einen Bissen meines CarboGum-Riegels von Omni-Power zu mir nahm (7g kh) erst ab dem 25. Km Cola und/ oder Energie oder dgl. Ich weiß, das ist sehr wenig, aber, da wir uns ja in der Grundlage befinden und ich beim Radfahren eh alles reingebracht habe, müsste auch dieser Plan aufgehen.

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Gleich beim Weglaufen hörte ich schon über den Lautsprecher: „Karin, wo bist du?“ (ur peinlich) und mein Fanclub schrie sich die Seele aus dem Leib. Ein kurzes abklatschen und bussaln und ab gehts. Fokus laufen! Nur nicht zu schnell. Es wäre ein leichtes gewesen, da zu schnell wegzulaufen. Die Strecke führt durch den Park und anschließend neben dem Zieleinlauf vorbei (das war so gemein und emotional zugleich) auf einen zwei Runden Kurs Richtung Krumpendorf – Klagenfurt.

Beim 3. km wurde ich das erste Mal mit einer Confettibombe überrascht. Immer und immer wieder entdeckte ich meiner Gruppe am Rand stehen, mit „Push4Power“Plakat, oder Bodentuch „Hopp auf Karin“, lautem trommeln oder Musik. Unermüdlich! Was das nochmals für eine Kraft und Motivation gibt, ist unvorstellbar. Bis zum Schluss war ich nie alleine, ich wusste, jetzt wird gleich wieder der Ein oder Andere mit aufbauenden Worten da sein.

In Krumpendorf waren Renate und Wolfgang, um bei mir zu sein. Beiläufig erfuhr ich von Wolfgangs Problemchen. Ich war nur erleichtert, dass er keinen Unfall hatte und augenscheinlich wohl auf ist.

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Und auch beim Laufen verflogen die Kilometer, einer nach dem anderen. Die erste Runde verlief nahezu beschwerdefrei. Ich bemerkte nur, meine Bauchdecke wurde immer kälter und kälte und ich begann mich zu verkrampfen. Ein kalter, nasser Bauch ist für mich schrecklich. Verdammt. Ich begann, das Shirt so gut wie möglich vom Bauch wegzuhalten, aber leider klebte einfach nur mehr alles an mir.
Und dann kam die rettende Labestelle beim 27. Kilometer. Es gab Notfalldecken/ Aludecken zur freien Entnahme. Ich wickelde mich unter dem Shirt mit dieser Decke ein, stopfte mir den Rest in die Hose und unter den BH und lief weiter. Endlich war das kalte und nasse Shirt von meinem Bauch weg und ich konnte wieder „lockerer“ laufen. Ich raschelte wie eine Blechdose mit Windel. Der Ein oder Andere fragte sogar, warum ich so scheppere 😊. Die Abstände wurden immer weiter und ich bemerkte, dass ich langsamer und schwerer wurde. Egal, gegangen wird bei den Laben, der Rest wird gelaufen, wie auch immer. „Nur mehr a 10er wie im Training“. Jo eh …

Beim letzten Mal Richtung Klagenfurt spürte ich den Körper und den unteren Rücken immer mehr. Also ganz so beschwerdefrei geht’s dann doch nicht. Zum letzten Mal sah ich am Rand Jürgen und Anita stehen und ich schrie ganz selbstbewusst: „Geht zum Ziel, ich komme gleich, sonst bin ich noch früher als ihr dort“. Ganz so schnell wars dann eh nicht mehr, die Unterführungen und kurzen Ab- und Anstiege wurden immer mühsamer, vorbei an den vielen stinkenden WCs, aber was sind schon 7km an dem ganzen Tag, dann nur mehr 5km, dann hörst du schon von weitem den Zielbereich. Und dann ist es so weit. Du kommst das letzte Mal unter der letzte Unterführung durch (auch dort stinkts), läufst noch eine Schleife im Park und ich begann mehrmals zu schreien, einfach laut JA !!!!!! (jetzt gerade weine ich wieder beim Schreiben, weil der Tag so krass war), VERDAMMT du hast es geschafft, JAAAAA!!! Ich blieb nochmals bei Renate und Wolfgang stehen, drückte die Beiden nochmals, die Zeit war mir nicht wichtig. 😊 Ich freute mich einfach nur. Irgendwann, während dem Lauf fragte ich wieder einen meiner treuen Fans, wie lang bin ich denn schon unterwegs? (ich hätte eigentlich nur auf die Uhr schauen müssen aber das hab ich mir verboten) und da dachte ich mir, scheiße, das kann eine richtig gute Zeit werden. Und tatsächlich, weit unter meinen Erwartungen, weit unter jeder Wette( es gab eine Zielzeitschätzliste) schrieb ich tatsächlich meine eigene Zeit. Das letzte Mal durch den Zielkanal, Luft holen, nicht hyperventilieren, gings nochmals in einer kleinen Schleife raus und am See entlang zurück. Da hing die „FIRST TIMER“ Glocke! Ich sprang rauf! Bimbim! GESCHAFFT! Die Worte kamen gleich über den Lautsprecher „Karin Zmugg – You are an Ironman“. Auf die Worte wartet man den ganzen Tag. Von i- Punkt zu i-Punkt gesprungen, in Richtung meiner Fangruppe getanzt und voller Stolz die Rampe hoch. Das wars! Nach 12h und 37 Minuten konnte ich noch lachen. Es ist vollbracht. Dann bekam ich noch die Medaille um den Hals. Ich musste mich setzten, um es sacken zu lassen und um den Moment kurz zu verinnerlichen. Das wars jetzt. Zum ersten Mal einen Ironman absolviert. Und was soll ich sagen, es war großartig. Es war ein Ereignis, welches ich jedem Sportler und Triathleten ans Herz legen möchte. Es war eine mentale Herausforderung! Aber durchaus schaffbar.

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Mit einem guten Training und einem guten Trainer (männliche gilt auch für die weibliche Form), der dich kennt und auf einen eingehen kann, die Stärken und Schwächen fördert und im richtigen Moment nachgibt, ist der Ironman Austria eine wunderbare Veranstaltung. Ich hoffe, dass ich diese noch das ein oder andere Mal absolvieren werde.

Mein größter Dank gilt ganz besonders meinem Mann, welcher immer an mich geglaubt hat und mir die Möglichkeit gegeben hat, diese Erfahrung zu sammeln.

Ganz viel Danke geht auch an meinen Sohn für sein Verständnis, dass ich das ein oder andere Wochenende nicht so verfügbar war wie sonst, an meine Eltern, welche sich liebevoll für unseren Hund aufgeopfert haben und an meine Schwiegereltern für die wunderbare Betreuung vor Ort.

Danke an meine Freunde, meine Schwester und meine Familie, welche mich selbstlos vor Ort unterstützt haben und last but not least an Renate, die mich zu dieser tollen Leistung geführt und gebracht hat, die mir das Selbstvertrauen bis zum Schluss gegeben und gestärkt hat und das Beste aus mir raus geholt hat.

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Ohne euch wäre dies nicht möglich gewesen! DANKE!

I am an Ironman! Jäh!

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PS an alle die noch lesen wollen …

Zum Schluss muss ich noch eines los werden. Wenn man dieses Ziel vor Augen hat, sich bewusst ist, was es bedeutet, zu schwimmen, dann zu radln und dann zu laufen, dann ist der Ironman auch nur ein Triathlon. Eine Disziplin nach der Anderen. Diese Einstellung hat mir mental sehr geholfen.
Die gut geführte Vorbereitung macht selbst die unfassbaren Distanzen machbar und der Glaube an einen Selbst, welchen man bis zum Schluss nicht verlieren darf, bringt dich ans Ziel. Glaub an dich, glaub an deine innere Stärke, glaub an dein Equipment und verliere nie das Lächeln im Gesicht.
Mit einem Lächeln geht’s leichter.

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