Wachau-Marathon 2017…

…mein 7.Versuch über die 42,2km und mit Sicherheit der Schönste, Geilste, Emotionalste,…. – und der Erste mit negativem Split 😉

Nachdem´s im letzten Jahr beim Graz-Marathon nach über 5 Jahren Marathon-Pause auf Anhieb wieder funktioniert hat und ich meine alte Bestzeit aus dem Jahr 2011 mit 3:18:00 quasi eigestellt hab, lag der Wunsch nach mehr nahe. Das „Mehr“ sollte dann sein, einmal die 3h-Grenze zu unterbieten.

Da mir klar war, dass ich das Ziel nicht alleine schaffen werde, hab ich mich im letzten November mit Renate zusammengesetzt und wir haben das Projekt „Sub3“ gestartet. Weiters war mir klar, dass ich mit der Zeit die ich investieren möchte, die 20 Minuten die´s noch zu verbessern galt, nicht in einem Jahr schaffen werde. Somit war für heuer das Ziel, zumindest die Hälfte bzw. vielleicht ein bissl mehr zu holen.

Nach einigen Verschiebungen und Veränderungen meiner Herbst-Marathonpläne, die auch ein bissl Renates Flexibilität gefordert haben, war dann der Wachau-Marathon am 17.09. fixiert.

Nach den letzten Langen Läufen mit der von mir mittlerweile schon heißgeliebten „Endbeschleunigung ab 25km“, war ich, nach Meinung von einigen Seiten, sehr gut vorbereitet.

Anreise am Samstagnachmittag und Startnummernabholung in Krems, dann noch Pasta und Kaiserschmarrn in ausreichender Menge. Danach in´s Quartier nach Traismauer und noch ein kurzes Treffen mit einem ehemaligen Arbeitskollegen. Zum Abschluss noch ein „Gute Nacht“-Bier an der Bar und ab ins Zimmer.

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Die eigentlich erwartete Nervosität will sich noch nicht recht einstellen. Eine relativ ruhige Nacht endet um 6:00 und nach kurzem Frühstück, dass mir auf´s Zimmer mitgegeben wurde, da ich dann doch nicht bis um 9:00 damit warten wollte wie´s der Wirt vorgeschlagen hat, geht´s wieder Richtung Krems.

Nach ein bissl Chaos auf der Suche nach einem Bus zum Marathon-Start in Emmersdorf, hab ich dann doch einen gefunden. In Dürnstein bleibt der Bus kurz stehen um weitere Starter mitzunehmen, da steigt zufällig ein Bekannter aus Mariazell ein … – der Tag ist gerettet, ich bin „nicht allein“ 🙂

Der Startbereich ist erreicht, alles noch sehr aufgelockert, immer wieder beginnt´s stärker zu regnen, aber eigentlich ist´s wurscht, denn jetzt bin ich schon da, jetzt muss ich durch. Richtig viele Menschen werden´s aber in der Startaufstellung dann eh nicht und auch Nervosität ist immer noch keine da… – doch ein bissl komisch.

Mit, auf meiner Uhr 1 Minute Verspätung, geht´s bei nur leichtem Nieselregen los. Die erste Kilometer einfach nicht zu schnell angehen, das ist jetzt das Wichtigste. Sehr schnell hab ich meinen Rhythmus gefunden und Kilometerzeiten um 4:24 sind eingestellt. Vor den Laben ein bissl ins Tempo investieren und dann „gemütlich“ und ohne Hektik trinken, somit bleibt auch die Pace konstant und das Getränk dort wo´s hingehört.

Beim ersten Halben in 1:32:54 durch und dann Richtung Spitz zum eigentlichen HM-Start, wo doch noch sehr viele Leute ausgeharrt haben um die Marathonläufer anzufeuern. Einfach ein geiles Gefühl als Einziger an einigen hundert Menschen vorbeizulaufen und zu wissen, der Applaus und die Anfeuerungen gelten genau nur MIR, da „passiert“ dann schon mal ein Kilometer in 4:10 😉

Weiter geht´s mit gleichbleibenden Kilometerzeiten bis 32km und dann der Moment „nur mehr 10, das könnt tatsächlich was werden unter 3:10“. Und spätestens bei Kilometer 35, wo keiner mit „einem Hammer“ gestanden ist, war dann klar, jetzt heißt´s nochmal alles rausholen.

Der mittlerweile wieder stärker gewordene Regen war zwar nicht unbedingt angenehm, aber zu dem Zeitpunkt auch nimmer wirklich störend. Nerviger waren da auf den letzten Kilometern eindeutig die vielen Walker die da sehr formatfüllend und selbstbewusst, da bewaffnet, teilweise ¾ der Straße für sich beansprucht haben :(.

Drei Kilometer vor dem Ziel hab ich dann, nach einem Blick auf die Uhr nochmal kurz hochgerechnet, dass mit letztem Einsatz auch noch der Wunsch von unter 3:05 möglich zu sein scheint. Deshalb nochmal den Turbo zünden, das funktioniert erstaunlicher Weise ohne Probleme, und mit einem letzten Kilometer unter 4:00, die entscheidenden 3 Sekunden ins Ziel gerettet. So nebenbei hab ich mich auf den letzten 7km von Rang 40 auf 25 vorgearbeitet und, aufgrund des kleinen Teilnehmerfeldes, die auch alle tatsächlich auf der Strecke überholt… – das hat zusätzlich motiviert.

Waschlnass, aber rundum zufrieden, geht´s durch die Endverpflegung zurück zum Kleiderbus, der gleich auch als Umkleide fungiert. Dort treff ich auch Christoph aus Graz wieder den ich vor dem Start kennengelernt und bei 30km überholt hab wieder. Sein Plan ist leider nicht ganz aufgegangen, die Haxn total kaputt, und die Heimfahrt mit dem Auto wird wohl eine Herausforderung. Er hat´s aber gut nach Hause geschafft.

Einfach nur umgezogen, denn Duschen wird eindeutig überbewertet, und wieder einigermaßen trocken, häng ich noch ein bissl in der Expo-Halle herum, bis ich dann zufällig meinen Freund aus Mariazell wieder treff. Er ist in Dürnstein einquartiert und müsste jetzt mit dem Taxi retour, daher fahr ich ihn (und Autofahren geht erstaunlich gut) natürlich die paar Kilometer zurück und der Nachmittag klingt mit einem guten Achterl aus Gols aus. Hätt ich nicht nach Hause fahren müssen, wär´s wohl noch ein längerer Abend geworden.

Am Heimweg noch ein ausgiebiges Abendessen im „Oldimer“ in Guntramsdorf und ein Telefonat mit Renate bzw. einer Stimme und Applaus aus dem Hintergrund (wer das wohl war!?)

Zuhause angekommen, dann doch noch die verdiente Dusche und ein Abschluss-Bier, danach noch einige Nachrichten beantworten und nochmal die Gratulationen auf Facebook, Garmin und Strava durchschauen 😉

Ein absolut genialer Tag geht zu Ende…

Spezieller Dank an Renate die wohl die richtige Mischung für mich gefunden hat und an mich geglaubt hat!

Und an Jana die das letzte halbe Jahr mit Motivation, Kritik und einigen längeren und auch ganz langen gemeinsamen Radausfahren zu dem tollen Ergebnis beigetragen hat.

Bis zum nächsten Marathon, dann hoffentlich mit einem 2er ganz vorne!

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