Hab ich mir doch gedacht, dass eine Fahrt zu Christoph Spindlers Feriendomizil nach Mittersill kann doch nicht so schlimm sein – per Rad – gemütlich – bei Sonnenschein natürlich (da ja Sonnenscheinfahrer). Mangels Map24 für Radfahrer muss es auch eine Schätzung tun wie lange man sich das antun muss um das Ziel zu sehen. Irgendwie habe ich mir eingebildet 2x 180 km und einmal noch 70 km – dann Mittersill = 3 Tage mit dem Mountainbike (da ich Radwege fahren will und keine Ahnung ob Aspahalt oder/und Schotter oder ähnliches). Oiso ging es am Samstag los – mit Ziel am Montag beim Mittagstisch in Salzburg zu sein.
Jo so woas ned……
Erster Tag auf der 10er Bundesstraße nach Schwechat – ein Traum mit Ostwind…..dann auf die Donauinsel – grauslich die nackten Hässlichkeiten der Lobau….dann auf Donauradweg…..eh ganz ok….dann in der Wachau (nach 160km) naive Suche nach Quartier….Auskunft bei Auskunft: (lächelnd) na dieses Wochenende schauts ned guad aus…dann doch was bekommen….Ehepaar gegen 100 werdend….Hütte ebenso…..in Schützen am Gebirge war er zur Zwangsarbeit in die 40er Jahre (oder so)….ja eh interessant (gähn)….Zimmer wie kurz nach dem Weltkrieg nur etwas schmutziger….Frühstück mit Opi und Omi im Nacken….Kosten: läppische 28 Euronen.
Zweiter Tag….aufsitzen aufs Rad…..Schmerzen am Arsch….aber Ex-Trias macht ja das nix aus. Ich linkes Donauufer – rechtes Donauufer gerade der 70.3 von St.Pölten im Gang. Absolut kein Bock auf Zuschauen oder Mitmachen (ich habs geschafft !)….Donauradweg immer weiter bis Enns – erst jetzt wird mir so langsam klar, dass die ursprüngliche Kilometer- Schätzung irgendwie überhaupt nicht hinhauen kann, denn da wollte ich schon am ersten Tag sein. Aber 250 km mit dem Mountainbike mit Rucksack – das kann ich mir nur in besseren Zeiten vorstellen. Ja dann ab auf dem Ennstalradweg Richtung Süden…..anfangs ok….dann 40 km nur Hügelfahrt. Lustig war dass die Enns und die parallel führende Bahntrasse sich fast flach vorwärtsschlängeln und ich nur Höhenmeter mache. Erste Verfluchungen an die Tourismusverantwortlichen entstehen IN mir. In Weyer ist dann Ende. Es geht nix mehr….kann nicht mehr sitzen….und müde bin i a….ab ins Hotel Post – muss mir was besseres gönnen nach der letzten Nacht. Fazit 180 km – 7:15 Fahrt
Dritter Tag…aufsitzen aufs Rad….Wahnsinnsschmerzen am Arsch….aber Ex-Trias macht das ja fast nix aus. Ennstalradweg weiter…munter hügelig begebe ich mich über Admont Richtung Radstadt. Admont – Radstadt zwar nicht mehr hügeilig, doch der Radweg hat keine direkte Linie von A nach B sondern dazwischen tausende Verrenkungen. Die Kilometer auf der Bundesstraße (die ja per Karte zu checken wären) sind nur ein theoretischer Faktor. Zweite Verfluchungen an die Tourismusverantwortlichen entstehen AUSSER mir – ich tu halt ein bisserl fluchen. Dann Unterkunft im Hotel Post in Radstadt. Fazit: nur 140 km und 7 Stunden unterwegs. Höllische Arschschmerzen!!!!
Vierter Tag….diesen Tag sollte es eigenlich nicht geben (auf dem Rad) – doch es gibt ihn. Schätzomativ 80 km noch….Höllenschmerzen am Arsch….aber Ex-Trias sind wir keine und das macht mir sehr wohl was aus. Den Tauernradweg gehts Richtung Mittersill. Der Radweg beruhigt sich so einigermaßen. Es geht relativ direkt vorwärts. Ich mach aber nimmer. In Zell am See ein erlösendes riesiges gelbes „M“…..Nach irgendeinem Menü mit Cola begebe ich mir auf die letzten Meter. Christoph und Susi erwarten mich am Badesee in Uttendorf – 10 km vor Mittersill. Thank god i bin do!!!!
Fazit: So an die 580 km Mountainbike bei heißem Wetter mit 10kg Rucksack und wenig Abschätzung der Streckenlänge und des Profiles haben es in sich….aber ein Schweinsbraterl macht die ganze Sache schon wieder ganz gut…..
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