Am Sonntag vor 2 Wochen bin ich in aller Früh zum 3. Zwettler Brauerei Radmarathon angetreten. Ich war um 9:00 vor Ort und es hat geregnet –
schon wieder (wie bei meinem ersten Rennen der Saison in Waidhofen/Ybbs). Kurz hab ich überlegt ob ich von der langen Strecke (120KM 2200HM) auf die kurze (60KM 800HM) wechseln soll und mich dann doch für die harte lange entschieden. Von knapp 100 Anmeldungen sind ganze 52 Starter gekommen.
Um 10 Uhr fällt der Stratschuß – und zack bumm ! weg ist das Peloton! nie mehr wieder gesehen. Ich radle mit den 5 letzten hinterdrein. Es ist die Hölle. Im Waldviertel gehts nur rauf und runter, kein gerader Meter. Es fühlt sich an wie 1000x Braunsberg. Immerhin regnet es denn bei den 38 Grad die es die Tage davor gehabt hat, wäre ich bereits am Bärnkopf vom Sattel gefallen. Bei einem flotten bergab Stück ist es beinahe zu einem Crash in unserem Grüppchen gekommen – Vorderrad an Hinterrad. Der hintere Herr dessen Vorderrad den Hinterreifen der anderen touchiert hat ist in beiden Schuhen stehend mit dem Radl zwischen den Beinen und den Händen am Lenker die schlitzige Waldstrasse mehrere 100 Meter entlanggerutscht. Alles ging extrem schnell, im Augenwinkel hab ich gesehen, dass er gut und aufrecht (aber garantiert mit durchgewetzten Schuhen) am Strassenrand zum Stehen gekomen ist. Meine eh schon
schlechte mentale Verfassung in diesen Tagen wurde jetzt noch schlechter.
Da die Strecke für mich unbekannt, unberechenbar und brutal war, konnte ich keine Kräfte einteilen sondern bin gefahren was gegangen ist. An einem anderen Tag, mit besserer Stimmung und Verfassung und mit mehr Rennerfahrung hätte ich sicher besser gefinisht. Aber ich bin zufrieden. Immerhin hab ich das geschafft wovor ich mich die Tage zuvor noch so gefürchtet habe, nämlich die Höhenmeter auf den ewig zachen Buckeln im Waldviertel – Augen zu und durch! Ich bin mit 4h 17 Min ins Ziel geradelt und erste Dame geworden. Das liegt wohl daran, dass ich konkurrenzlos angetreten bin. 4 Damen waren angemeldet, 2 davon sind nicht gekommen und eine wurde disqualifiziert (was da passiert ist konnte ich nicht herausfinden). Dieses Rennen tun sich bei so einem Wetter wohl wirklich nur die Verrücktesten an. Der Sieger war übrigens eine ganze Stunde und 2 Min schneller als ich. Also da geht noch was… 🙂
120Km 2200Hm in 4h 17Min = 27,9 kmh Schnitt