Radeln in Mörbisch – Samstag Einzelzeitfahren und Sonntag Neusiedlersee Radmarathon

Was für ein Wochenende!!! Ein für mich persönlich emotional sehr bedeutsames und starkes und hartes Wochenende. Der erste Wettkampf seit 2 Jahren und dann gleich die Herausforderung Samstag Einzelzeitfahren (19,9Km) und Sonntag Radmarathon (125Km). Es ist mein erstes Zeitfahren überhaupt und das kurze, harte Drücken ist so gar nicht meine Stärke (aber anscheinend irgendwie doch?) – normalerweise bin ich nach 20, 30 Km erst warmgefahren. Ich hab die Hosen gestrichen voll gehabt und versucht mich mental gut vorzubereiten was gar nicht so einfach ist zwischen Bauernweisheiten und Profitipps. Das spannendste war meine Ernährung, da hab ich viel mit selbstgepanschtem Supermegafood herumprobiert und hab mir eine sehr gesunde körperliche Grundlage angefuttert (deppertes Ostern!!). Ich bin der Meinung, dass optimale Ernährung und Regeneration 50% des Erfolges ausmachen. Im Training fahre ich nach Körpergefühl. Meine Stärken liegen eher im windigen Flachen kurbeln – was sonst im nördlichen Burgenland?

Samstag EZF

Meine Mama hat mich begleitet um Wasserträger und Radständer zu spielen und es war die Gelegenheit ihr einmal zu zeigen was ich so mache wenn ich vom Radfahren erzähle :-). Und sie musste nicht 4 Stunden im Ziel auf mich warten, sondern nur 37:28 Minuten. Was soll ich sagen… bummsti pracksti, saugeil… veni vidi vici. Start um 14:59. Vorher kurz einfahren (hab ich gelesen, dass man das machen soll) und dann andrücken den Berg hinauf, die Hügerln gegen den Gegenwind und mit Rückenwind volle Kanne retour ins Ziel. Ja, gebrannt haben die Haxn schon a bissi. Danach warten. Als ich die Ergebnisliste sah, die mega Überraschung – erste Dame gesamt in der Rennradwertung. Na seawas, das gibts doch nicht. Ich konnte es gar nicht glauben und war überglücklich, dass ich mit meiner Mama diesen Sieg feiern durfte. Bis zur Siegerehrung sind wir geblieben weil ich mir immer noch gedacht hab vielleicht ist ja ein Computerfehler bei der Auswertung passiert.

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Ab nach Hause, schlafen, aufstehen und am Sonntag um 9:30 im Startblock 1 gestanden.

Sonntag Neusiedlersee Radmarathon

Im Startblock hab ich mich so mittelmäßig platziert aus lauter Ehrfurcht vor den starken Radlern. Diesem Rennen habe ich besonders respektvoll entgegengeblickt weil ich zum ersten Mal hier starte und immer nur höre von den argen Stürzen, brutaler Fahrweise und grassierender Rücksichtslosigkeit, schlechte Straßen etc. Gott sei Dank hab ich es überhaupt nicht so empfunden. Startschuss fällt und das Feld rollt los. Wieder den Hügel rauf und da hab ich schon gemerkt ich hätte weiter vorne stehen sollen. Ich hab einige überholt und bin zu Beginn viel alleine gefahren. Dann hat sich eine Gruppe gebildet und durch ganz Ungarn mit Rückenwind preschen wir ordentlich über die holprigen Strassen… was da alles am Boden liegt, teure Radcomputer, Handpumpen… vü Göd hoid. In Ungarn musste ich viel Führungsarbeit leisten weil mir die Gruppe zu langsam war aber Ausreißversuche mit einem zweiten scheiterten am voll starken Gegenwind ab kurz vor der Grenze zu Österreich. Es kamen immer wieder kleine Gruppen vorbei mit denen ich aber nicht mithalten konnte. Die sind den Radmarathon wohl nicht zum ersten Mal gefahren und wussten taktisch schon mehr als ich. Das nächste mal muss ich mich besser in der Gruppe verstecken. Ab kurz vor der österreichischen Grenze bis Breitenbrunn wars ein einziger Kampf. Keine gscheite Gruppe, immer wieder das selbe – wenn wir überholt wurden konnte ich mit dem Tempo nicht mithalten und ausreißen war gegen diesen Sturm unmöglich. Teilweise hab ich mich gefühlt wie in alten Motorrad Zeiten, Schräglage bis zur Fußraste. Aber das Feeling war nicht ganz so leiwand wie auf der Kawa damals. Ab Breitenbrunn hab ich einen starken (in jeder Hinsicht starken) Mitstreiter gefunden der mit bis zum Hügerl nach Oggau gezogen hat. Am Berg ist er dann anscheinend picken geblieben. Mit einer kleinen Gruppe gings bis nach Mörbisch. Dort hab ich mich zu früh nach vorne abgeseilt und ein Mädel hat mich um eine Sekunde im Zielsprint geschlagen. Und ist gleich hinter der Ziellinie mit einem anderen Finisher zusammengekracht und gestürzt. Na da geb ich die eine Sekunde doch gerne her. Überglücklich bin ich angekommen. Bei Km 50 hab ich mir gedacht wie ich bei diesem Wind überhaupt noch ins Ziel kommen soll. Und vor Neusiedl hab ich nicht gewusst ob mir zuerst die Schenkel oder der Kopf platzen oder ob ich gleich vom Rad kippe. Meine selbstgemachte Supermegafoodpampe hat mich aber gut durch den Wettkampf gebracht.

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Ich könnte stundenlang weitertippen um mir alles von der Seele zu schreiben – so große Felsbrocken sind von meinem Herzen gefallen. Auf meine Leistung bin ich sehr stolz – 3. Dame in der Altersklasse und 8. Dame gesamt. Freu mich sehr 😀

Danke Mama und meiner Familie die mich mit allen Launen aushalten!

EZF 1. Dame Rennradwertung 37:28 min

RM 3. Dame AK, 8. Dame gesamt 3:59 h

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