Bericht IM 70.3 Mallorca

Nach mehr als 3 Wochen grübeln: „Was zum Geier ist da schiefgelaufen?“, folgt jetzt doch noch ein Kurzbericht.

Am Mittwoch den 04.05. besteigen Renate und ich den Flieger Richtung Mallorca. Der erste Bewerb der Saison steht am Samstag an. Diesmal stehen wir beide am Start, nachdem Renate verletzungsbedingt vergangenen Oktober nur zuschauen konnte.

Während des Eincheckens am Freitagnachmittag ereilt uns ein Anruf aus der Heimat, dass unsere Tochter, die bei meiner Mama weilt, positiv auf Corona getestet wurde. Die Symptome sind zwar überschaubar und mild, aber doch gilt es einige Sachen zu klären. Von einem entspannten Vorabend kann man nicht gerade sprechen.

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Am Samstag startet das Rennen für mich kurz nach 0800 Uhr mit dem üblichen Rolling Start. Das Schwimmen im doch relativ frischen Meer verläuft sehr gut. Die schnellste Zeit, welche ich bei einer HD geschwommen bin. Da hätte das Rennen schon zu Ende sein sollen, weil besser wird’s an diesem Tag nimmer.

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Schwimmen: 30:29

Das Radfahren ist auf den ersten flachen 20km ein Rudelfahren (es ist der größte IM70.3 der Welt und die LD, die zur selben Zeit stattfindet = einfach zu viele Leute !!). Erst ab dem Anstieg löst sich das Feld langsam auf. Wattzahlen und Verpflegung sind im Plan, trotzdem verspür ich im letzten Drittel, für meinen Geschmack schon eine gewisse Müdigkeit, die mir Sorgen macht. Nach knapp 93km (die Radstrecke wurde im Vergleich zu 2021 mit einer Pendelstrecke um rund 5km verlängert!?) geht es wieder mit neuer Motivation in den Halbmarathon.

Rad: 2:56:21

Hier gibt es eine positive Änderung zum Vorjahr, es werden 3 statt 2 Runden gelaufen und somit wird die gesamte Strandpromenade von Alcudia genutzt. Diesmal war die Vorbereitung nicht durch eine wochenlange, verletzungsbedingte Laufpause gekennzeichnet, somit sollte da ja was gehen! „Gehen“ ist das Stichwort: am Ende der ersten Runde merke ich, dass der Drehzahlmesser immer knapp am roten Bereich bleibt, der Tacho aber in den Keller abfällt. Die Motivation ist weg, der Wille, den Kampf gegen mich selbst aufzunehmen ist diesmal nicht vorhanden – Wanderung! Die gut gemeinten Anfeuerungen diverser Zuschauer doch wieder zu laufen gehen mir in diesen Momenten am A. vorbei – Lasst’s mi bitte auglant. Mit ein bisl Joggn und immer wieder Gehpausen komme ich nach   1:56:35 in’s Ziel.

Gesamt: 5:32:26  AK-66.Platz

P.S. Die Zielverpflegung entspricht dem Rennverlauf – zum Krenreiben! Bin schon einige Male in Spanien bei diversen 70.3er angetreten, aber das war mit Abstand die schlechteste Organisation!

Wenigstens hat meine bessere Hälfte einen schönen und vor allem beschwerdefreien Wettkampf!

Und da komm jetzt ich (also Renate) ins Spiel !!

Mein erster großer Wettkampf seit Ewigkeiten. Meine erste Halbdistanz seit Mai 2019 – und das heißt schon was, denn ich habe oft 2-3 HD’s pro Jahr gemacht.
Da mich in den letzten 5 Jahren Verletzungen unterschiedlichster Art schon mehrmals ausgebremst haben, war es nach meiner Knie OP vor 8 Monaten einerseits eine Riesenfreude, wieder am Start stehen zu können. Andererseits war ich dadurch so nervös wie bei meiner ersten Langdistanz. Eine halbe Stunde im Vorstartbereich stehen machte die Sache auch nicht leichter.

Dann hinein ins kühle Meer. Kurze Panik …  ich bekomme meinen Kopf nicht unter Wasser … ist einfach zu kalt das Wasser – und ich bin zu nervös. Anfängerfehler. Wasserballkraulzüge und immer wieder probieren. Irgendwann muss er unten bleiben. Mache keine Meter in den ersten Minuten. Dann endlich ist Kraulen möglich – und kalt ist mir auch nicht mehr.

Viele Schwimmer, gute Sicht, tolles Meer, irgendwie schön !!

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Tja und dann geht’s über lange Wege in die längste Wechselzone der Welt. Was soll ich zum Rad-Teil sagen? Die Strecke kenne ich, aber ich bin sie noch nie mit dem Tri-Rad (auf zum Teil schlechten holprigen Straßen) und noch nie mit so viel Radfahrern um mich herumgefahren. Das war kein Windschattenfahren, sondern ein „wie komme ich da am besten vorbei – ohne auf die linke Fahrspur zu wechseln“ oder „ich muss mich wohl anstellen zum Überholen, d.h. ich muss davor noch abbremsen und mich einreihen?“
Also ehrlich gesagt: allein und mit Wettkampfmotivation wäre ich das Ding schneller gefahren.

Das schönste war der Lauf-Teil. Drei Runden – viele Läufer und viele Zuschauer – großartige Strecke – und ich laufe quasi mit Tempomat. Zwar habe ich mir von meiner Pace mehr erhofft, doch es hat sich so gut angefühlt. Da war kein Zwicken, kein Einbruch, einfach ein konstant gutes Gefühl. Ja, vielleicht waren da Reserven, die ich unbewusst nicht ausspielen wollte oder konnte. Ich war einfach happy, dass ich das ganze Spektakel wieder ohne Beschwerden (auch danach keine) machen kann !!

Nach 6:19:50 war ich (glücklich) im Ziel !!
swim 39:36 / bike 3:31:12 / run 1:58:10
AK 19. (von 67)

Aber die richtig knackige Herausforderung hatte ich 3 Wochen nach diesem IM70.3 – und zwar letztes Wochenende bei meiner ersten Großglockner Tour von Bruck hinauf zum Hochtor mit dem Rennrad. Herrlich – wunderschön !! Aber wenn Wolfgang nicht oben auf mich gewartet hätte, damit wir beim Hochtor ein Foto machen können….. ich glaub, ich hätte mindestens einmal umgedreht.

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