Allgemein ist Crosslauf im Winter ja was schönes und hat was animalisches und is ned so verweichlicht wie die Strassenläufe mit super cushioned Laufschuhsohlen. Nein, man haut die 12mm Spike in den gefrorenen Boden oder Gatsch oder auch wies mir beim ersten Lauf passiert ist in den gegnerischen Schuh (ich hab einstecken müssen nur wohlgemerkt), rennt mit 200 Puls und saugt die eiskalte Luft ein die in der Luftröhre hinunterbrennt. Man sprintet beim Startschuß weg wie alle anderen auch und zerstört sich auf den ersten 400m derartig, daß man bereits beim ersten Schupfer Richtung Kabine abbiegen will, positioniert sich im Laktatrausch und versucht dem Hintermann am nächsten Hügel die Schneid abzukaufen. Komplett blau schafft man es irgendwann über die Ziellinie zu stolpern, liegt am Boden schnappt nach Luft, und fühlt sich nach weiteren 10 Minuten eigentlich urgut. Am nächsten Tag lässt Pinocchio grüßen, Waden tun weh.
Auch immer spannend und legendär sind die Geschichten in der Umkleidekabine vor den Läufen.
Oton „Gestern waren Staatsmeisterschaften im Dusika Stadion.
Und warst dort?
Nein?
Wieso nicht?
Ich wollt nicht aber die 1500m hätt ich locker gewonnen.“
Oder
„Gestern hab ich mit 01:57 auf 800m einen österreichischen Rekord in der M40 aufgestellt“
Da wird man als Triathlet schon hellhörig wenn man bedenkt welche Intervallzeiten man zu Zeit selbst so läuft und dann a bissal umrechnet … Klarer wurde das Bild dann immer nach Betrachtung der dort anwesenden Laufspezialisten, da stellt man sich zwangsläufig die Frage: „Wos mocha wir eigentlich do?“ „Hom wir eigentlich ned 20kg zvü, um do zu starten, san wir mit unserem Gwicht net am Gatsch festgschwoast?“ Homa überhaupt Starterlaubnis mit einer anliegenden XL Laufhose, wenn bei den anderen die S flattert?“ Aber wir sind gestartet und haben uns durchgekämpft und die Fahnen des LTC Seewinkels hochgehalten, unseren Vorteil bei Wind ausgespielt, mehr Gewicht ist bessere Bodenhaftung 🙂 und recht akzeptable Leistungen abgeliefert.
Fazit: Ich hab den alten Diskoraufspruch „Stark muast ned sein, aber vü“ auf den Cricketwintercup erfolgreich umgemünzt „Schnell muast net sein, aber viele Bewerbe laufen“, somit ist es mir gelungen in der M30 den 1. Platz im Gesamtcup zu holen.
Ergebnisse: http://www.vienna-cricket.at/track&field/index.htm
Bilder: Hier