All jene die mich kennen wissen, wie wichtig mir Routine und Kontinuität im Leben ist. Daher zählt auch heuer der Sprint- Triathlon in Samorin wieder zu meinem Saisonauftakt. Da das Training trotz 2-maligen starken Infekten (1x Lungenentzündung 1x echte Influenza mit fast 40!! Grad Fieber) doch ganz gut gelaufen ist, hab ich mir heuer als Ziel genommen in JEDER Disziplin schneller zu sein als im Vorjahr. Und Ja auch beim Wechseln sollt i mehr „auzahn“.

Am Samstag läutet um 5:30 der Wecker und ich muss aufstehen. Der erste Schritt auf die Waage zeigt- Jawohl die erste Zahl vom Vorjahr mal unterboten 😊. Heuer muss i früher zum Startnummern holen, also ist es in der Früh erstmal hektisch- Horst hat Gott sei dank unser Equipment schon voll im Griff, ich kümmere mich daweil um die Verpflegung (na ned die fürs Rennen sondern für die dazwischen) und unser mittlerweile Teenager- Sohnemann quält sich eher weniger motiviert aus dem Bett. Trotzdem schaffen wir es alle drei relativ pünktlich im Auto zu sitzen und müssen bei 3!! Geschäften halten um endlich eines zu finden das vor 7 Uhr aufsperrt um uns Extrawurstsemmeln mit Gurkerl für unser Frühstück zu sichern- Reminder an nächstes Jahr! Besser auf die ÖffnungsZEITEN achten!

In Samorin angekommen ist das Parkplatzsuchen und das Starterbag holen sehr entspannt. Bis zu dem Zeitpunkt als ich im Starterbag ein blaues, ein rotes und ein grünes Sackerl seh… ach du scheiße!!! Wechseln mit Sackerln… OH NO!!!! Viele von euch denken sich jetzt bestimmt: „Wos sudderts denn jetzt scho wieder???“ Aber ich hatte noch NIE eine Sackerl- Wechselzone und somit bekomm ich schon wieder die Panik. Horst erklärt mir ruhig was in welches Sackerl gehört, wie das mim Wechseln im Zelt funktioniert, lacht als ich frag ob ich das selber wegräumen muss und meint sichtlich amüsiert, dass das eh nette Helfer für mich machen. Na daun soits ja kein Problem sein. Und na trotzdem hab i mas ned nehmen lassen alles in mein Einkaufskörbchen zu packen. Und ja Wolfgang auch der Schuhlöffel ist wieder dabei!

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Mit allem bepackt geht’s dann in die Wechselzone. Das übliche erste Problem kommt- is meine Startnummer jetzt „even“ oder „odd“ – des merk i ma wahrscheinlich auch nie was jetzt „gerade“ und „ungerade“ ist. Rad ist geparkt. Kurz schau i nu auf markante Punkte in der Nähe damit ich‘s nachher wieder find- wobei meist eh mein Rad eines der letzten ist und ich‘s eh nie wirklich suchen muss und schon geht’s Richtung Sackerlständer. Da kommt dann das nächste Problem auf mi zu. Ganz ehrlich! Wer von euch merkt sich seine eigene Startnummer?! Und jetzt muss i dann schauen, dass i de richtigen Sackerl mit der richtigen Nummer erwisch- A wenn a Schild mit „Jacqueline“ draufhängt ist des für mich a unmögliches Unterfangen. Ein netter Kollege nebenan meint noch- „De Startnummer hast ja dann eh auf dem Arm geklebt. Und am Chip stehts a numal.“ Ja danke. Trotzdem versuch i mir die Nummer einzuprägen und bin mir sicher, dass ich sie nächstes Mal beim Bankomat statt meiner Nummer dort eintippen werde.

Also zurück und erstmal Wurstsemmel und Kaffee frühstücken. Mittlerweile sind wir ja schon Triathlon Ausflugs- Profis und haben alles was man für einen Tag am Tri-Gelände braucht in unserer Kühlbox und unserem fahrenden Wohnzimmer. In aller Gemütlichkeit geht’s zum Start und das einzige was mich diesmal richtig in Panik versetzt ist die Spinne die ich bei meinem letzten Dixi-Klo Besuch darin entdeck. Ich zieh meinen Neo an (Scheißdreck-Klump) futtere das erste Gel und nach einem kurzen Gebet an unseren Herren möge der Wettkampf beginnen und verletzungsfrei enden.

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Beim Schwimmen hab ich – wie immer eigentlich- keine Probleme. Das Wasser ist angenehm kühl und laut Veranstalter 15 Grad warm. Da ich ja sowieso jeden Tag draußen Duschen bzw ins Pool geh macht mir das ned wirklich was aus und hey… gefrorenes hält länger! Oiso daun. I hab zwar mal kurz das Gefühl als hätten mich alle überholt und ich tümple irgendwo alleine herum, aber ich schwimm bald auf die letzten Männer auf und denk mir so schlecht kann ich ja gar nicht unterwegs sein. Neoschwimmen ist für meine Ärmchen etwas anstrengend, aber die brauch ich ja nachher eh nimmer wirklich also kein Grund zur Sorge. Verschwimmen geht bei der geraden Strecke auch ned und so komm ich nach 14:17 aus dem Wasser (Vorjahr 14:19)

Fast vergess ich dass ich meinen Neo ja schon bis zur Hüfte ausziehen darf und als ich die Kappe, Schwimmbrille und Uhr gleichzeitig in meinen Mund stopfen will erinnere ich mich daran, dass man ja wenn man den Ärmel auszieht die Kappe und die Schwimmbrille in einer Bewegung drin verstauen kann! 😊

Mein Sackerl find ich relativ schnell und ab geht’s ins Wechselzelt. Dort setz ich mich mal hin und… jo wie krieg i den Neo jetzt über meinen Hintern?! Oiso wieder auf und aussa aus der Gummihaut. Mit den nassen Händen versuch i meine Sachen aus dem Sackerl zu ziehen… Wie machen des de anderen? Kurzer Blick nach nebenan… AHHHH AUSLEEREN! Gut dann geht’s natürlich einfacher. Ois nosse eini ins Sackerl, umziehen und ab aufs Rad. Gut dass i ma diesmal gemerkt hab wos steht, weil es waren noch soooo viele Räder links und rechts von meinem da! Also muss i ned so schlecht drauf sein.

Beim Radfahren denk ich hab ich die größte Entwicklung hinter mir. Nicht nur, dass ich jetzt auch im Training richtig Spaß dran hab, nein auch die Angst ist fast weg. Ich kann am Aero meine Flasche greifen, trinken und ohne Probleme mein nächstes Gel futtern. Trotzdem check i bei der ersten Runde mal die Strecke und geb auf meinem TriBike bei der zweiten Runde richtig Gas. Ich freu mich dass ich einen nach dem anderen überhole und mich auch voll gut dabei fühle. Nach 40:31 (Vorjahr 43:48) stell ich mein Rad wieder ab und bin überglücklich. Ich hol mir das nächste Sackerl und bemerk dass mein roter Schwimmbeutel nicht am Platz hängt. Kurz hoffe ich dass der ned verloren gegangen ist, auch wenn nur der verhasste Neo drin ist. Aber wie ich seh dass niemand einen hängen hat denk ich mir nix dabei.

Meine nächste Sorge gilt meinem neuen Helm. Jetzt muss i da die Schuh reinschmeißen und hoff dass ich ihn mir nicht zerkratz- also versuch ich alles vorsichtig einzupacken, schlüpf mit meinem Schuhlöffel in die Laufschuh hau ma des nächste Gel rein und los geht’s.

Beim Laufen wird’s etwas schwül aber das stört mich gar nicht. Die Allergie quält mich ein bissi und mir läuft die Nase. Ist ein „Bauernschneutzer“ eigentlich „littering“? Ich bin so im Rennen, dass ich einfach nur fokussiert die KM runterspule. Ich klatsch mit Keanu ab und hol mir noch extra Power. Bei KM 3 merk ich aber, dass ich vielleicht am Rad doch ned so viel Gas geben hätt sollen. Da wird’s a bissi anstrengend. Statt schneller muss ich langsamer werden aber lauf trotzdem solide durch und komm nach 27:52 (Vorjahr 30:21) mit einer Gesamtzeit von 1:31:11 (Vorjahr 1:35:37) glücklich ins Ziel. Und ja! All meine Sachen sind nachher wieder am Ständer gehängt, nix is verloren gegangen und da ich des mit den Sackerln jetzt auch mal erlebt hab, gehör ich ja fast zu den richtigen Triathleten.

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Ein paar offene Lernfelder gibt’s aber fürs nächste Jahr trotzdem wieder:

  • Merken was „even“ und „odd“ ist
  • Ned unbedingt den Staffelradfahrern hinterher hetzten- weil die machen ja schließlich nur das
  • Wechseln geht bestimmt auch nu schneller
  • Und wenn man von der Ziellabe auch noch was haben mag, frühstückt ma keine 2 Wurstsemmeln und futtert nu 3 Gels dazu

Vielen Dank zu guter Letzt nu meinen beiden Jungs. Dem absolut besten Techniker und Ablaufs- Manager weil ohne dich würd i ned mal wissen wann ich ins Wasser muss! Und unserem Sohn der mich immer anfeuert und mitfiebert. Allen lieben zu Hause vorrangig aber meinen Eltern die sich auch jetzt immer noch Sorgen machen ob ich eh ordentlich eingeschmiert bin und jetzt auch brav „ a Ruh geb“ und natürlich auch meinen Hainburger Kolleginnnen und Kindergartenkindern die mir mittlerweile schon so viel Slowakisch beigebracht haben, dass ich grüßen, bitte und danke sagen, einfache Sätze sprechen, Fragen beantworten und die Leute beim Rennen anfeuern kann!

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