Endlich wurde es Zeit für das erste Radevent seit vielen Jahren. Der „Glocknerkönig“ reizt mich schon seit einiger Zeit. Nachdem ich die Woche beruflich in der Gegend war, ergab es sich sehr gut, den Aufenthalt über das Wochenende in Bruck-Fusch zu verlängern.
Ambitioniert wie ich Anfang des Jahres bei der Anmeldung war, meldete ich mich für den „Ultra“ Bewerb an. Vom Start im Ortszentrum in Bruck (756m) geht es hier über 30km auf die in 2571 Höhenmeter gelegene Edelweißspitze..
Im Frühjahr lag der Trainingsfokus – Marathonbedingt – im Laufen, daher war die Vorbereitung für den Glocknerkönig nicht so umfangreich, wie ich es mir bei der Anmeldung vornahm. Ein paar wenige Ausfahrten und Aufstiege auf den Braunsberg mussten als Ausgangslage reichen.
Am Samstag, einen Tag vor dem Wettkampf, ging sich bei strahlendem Sonnenschein noch eine lockere Runde um den Zeller See aus. Bei der Pasta-Party am Abend war die Wettervorhersage für den Renntag Hauptgesprächsthema. Nachdem der Start schon um 07:00 Uhr war, sollte der vorhergesagte Regen ab 12:00 Uhr kein Problem sein. Somit alles gut.
Doch es kam leider anders. Bereits vor dem Frühstück gegen halb sechs nieselte es. „Bis zum Start reißt´s noch auf“ redete ich mir gut zu. Leider wurde es noch schlechter und beim Start setzte der Regen richtig ein.
Die ersten 15 Kilometer bis zur Mautstation in Fernleiten ging ich sehr locker an. Bis zu diesem Punkt überlegte ich mir, ob ich nicht doch besser umdrehen sollte. Machten dies doch die ersten Teilnehmer und wer weiß, wie schlecht das Wetter am Berg noch wird. Zum Glück entschied ich mich es durchzuziehen. Zwar regnete es bis zum Gipfel und man hatte eine schlechte Sicht, dennoch war es herrlich zu sehen, wie die Höhenmeter regelrecht dahinschmolzen. Die durchschnittlich 10° Steigung sorgten dafür, dass es auch nicht kalt wurde. Knappe 2 km vor der Edelweißspitze, trennen sich die Bewerbe Ultra und Classic. Während die Classic-Teilnehmer:innen hier am Fuscher Törl ins Ziel einbiegen, geht es im Ultra Bewerb noch über Kopfsteinpflaster auf weitere 200 Höhenmeter in den eigenen Zielbereich. Durchnässt und glücklich kam ich dort bei 3°C nach 2h30 auch an.
Nach einem schnellen Tee und kurzem Kleiderwechsel (organisierter Kleidertransport ins Ziel durch Veranstalter) folgte die Abfahrt (Zitterpartie) und der Rückweg nach Bruck. „Pünktlich“ riss es nun auf und die Sonne kam raus. So konnte man zumindest noch eine Stärkung am Veranstaltungsgelände genießen. Am selben Tag ging es mit der ÖBB entspannt zurück nach Hause nach Parndorf. Sehr gerne wieder.