Ironman Vichy, France – Sonntag 21. August 2022

Als der IM Austria im letzten Jahr von Anfang Juli in den September verschoben wurde, habe ich mich für den Transfer auf Juli 2022 entschieden, da ich Mitte September nicht mehr starten wollte. Da Wolfgang für den IM Vichy am 20. August 2021 bereits angemeldet war, hab ich mich entschieden, ebenfalls dort zu starten. Leider kam es dann anders als geplant. Gesundheitliche Probleme zwangen mich zu einer Pause. Laufen war lange Zeit nicht möglich. Mein Start konnte nur um ein Jahr auf heuer verschoben werden. Also wieder ein Frankreich Urlaub 😉 – und damit zwei Langdistanzen innerhalb von 7 Wochen. Irgendwie hat mich das Projekt „gejuckt“ – also als Trainer. Wie schaffe ich es, mich optimal durch diese Saison zu jagen?

Ich kann eines vorwegnehmen. Diese Saison war sehr emotional für mich. Nach Meniskus OP im letzten September und Stressfraktur im Becken Ende 2020 war alles, was heuer „gelingt“ ein Segen für mich:

  • Mein erster Halbmarathon auf Tempo beim VCM Ende April. Ich hab am letzten Km geweint wie bei meinem ersten Zieleinlauf – vor Freude, dass ich wieder (dem Alter angepasst) schnell laufen kann.
  • IM70.3 Alcudia Mallorca Anfang Mai – zwar noch ausbaufähig, aber alles ohne Schmerzen währenddessen und danach
  • IM Austria Anfang Juli – gefinished und durchgelaufen trotz extremer Hitze.
  • Corona+ gleich nach Klagenfurt mit Symptomen, aber gut überstanden und somit keine lange Trainingspause notwendig

Da war der IM Vichy meine „Draufgabe“ für heuer. Ich hab irgendwie die Balance gefunden zwischen „Form halten“ und „Auffrischen“. Zuletzt bin ich im Wochenrhythmus am Start gestanden. In Pöttsching war ich in meiner AK 1., bei der OD in Gerasdorf war ich 2. und in Vichy……. Das hätte ich nie geträumt ….. 3. 😊 !!!

Ich hatte großen Respekt vor der Strecke in Vichy. Schwimmen im Fluss (meist ohne Neo). Radfahren mit 2380 Höhenmeter !! Nach einer Hitzewelle gab es in der Wettkampfwoche Abkühlung und zahlreiche starke Gewitter. Die Chance für Schwimmen mit Neoprenanzug stieg, doch leider waren die Unwetter so stark, dass das Schwimmen für beide Tage (IM 70.3 am Samstag und IM am Sonntag) abgesagt wurde (schlechte Wasserqualität mit Gesundheitsrisiko). Daher gab es einen Rolling Start mit dem Rad. War eine neue Erfahrung für mich 😉Dafür konnte ich eine Stunde länger schlafen und war dadurch noch entspannter als ich eh schon war.

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Ich bin einfach gefahren und hab eine Steigung nach der anderen genommen. Immer auf und ab – ohne Ende. Bergab mit vielen Kurven. Technisch anspruchsvoll. Wechselnde Lichtverhältnisse durch den Wald. Kühle Temperaturen am Morgen und oben in den Bergen. Hab brav getrunken und mich mit Kohlenhydraten verpflegt. Musste dadurch 2x (!!!) die Pipi-Box aufsuchen und ein paar Minuten verschenken.

Wolfgang ist mit dem Rad zur Strecke gefahren und hat mich 2x angefeuert. „Du bist 6.“ Echt? Leiwand ….  Und das (schon) am Rad !! Nach 7:14h waren die 180km komplett. Irgendwie war’s eh schnell vorüber. Zumindest haben es die Höhenmeter abwechslungsreich gemacht.

Hinein in die Wechselzone. Laufen geht problemlos. Da tut nichts weh. Alles leiwand !! Das Bikefitting und die neue kürzere Kurbel haben sich ausgezahlt.

Angepeilte (mögliche) Pace für den Marathon = 5:40-6:00 per km. Da muss aber alles perfekt sein. Langsamer anlaufen war der Plan. Geht aber nicht ……  1.Km in 5:15., 2. Km in 5:30. „So – jetzt reiß dich zam !!“. Na dann eben 5:40. Es fühlt sich so gut an !!! Rhythmus halten, dann bleibt auch die Pace stabil.

Vier Runden sind zu laufen. Nach einer Runde wieder zum Dixi Klo. Alles ok – aber alles muss raus. Wieder alle überholen, die ich gerade „laufen hab lassen“. Wolfgang und Verena sind an der Strecke 😊und Wolfgang sagt mir, dass ich immer noch 6. bin, aber dass die beiden vor mir langsamer laufen. Mädel !! Dranbleiben !! Der Schritt passt. Keine Probleme.

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Ein paar Km weiter sagt mir Wolfgang, dass ich 4. bin. Ich muss das erst mal verarbeiten. Was ist denn da los ? Ich muss nur so weiterlaufen, dann könnte ich bald 3. sein !! Emotionen…… Träume……. Dankbarkeit. Ich sehe mich am Podest stehen. „Hol es dir“ sag ich mir. „Weiter so“. „Alles gut“.

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Mir geht’s weiterhin gut. Schritt halten. Dann sagt mir Wolfgang – irgendwo zwischen Km 25 und 28 – dass ich 3. bin. „Oida…. was geht da ab mit mir!!“  Frequenz halten. Verpflegen. Kämpfen.
Jetzt nur mehr eine Runde, also 10km. Die Pace wird etwas langsamer, aber alles noch immer im Rahmen. Keine 5:45 mehr, sondern auch mal 6:00 und knapp darüber. Es wird der Reihe nach überholt. Ich freue mich aufs Ziel. Bis dahin noch immer tolle Stimmung an der Strecke. Und dann ….. hinein in den Zielkanal. Einfach geil !! Schnelle Schritte und ….. Emotionen 😊

Mädel – du hast es geschafft.

Ich bin am Podest – bei einem Ironman !!

Ich bin so entspannt wie noch nie in so ein Rennen gegangen. Hab mir nichts erwartet. Und es ist alles aufgegangen. Intensität am Rad in der Range wie geplant. Sogar die Marathon Pace in der geplanten Range. Keine Probleme, keine Schmerzen. Einfach leiwand !!

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Ich kann nur sagen, die Saison ist so was von gut verlaufen. Ich wusste, nach einem Tief (oder mehreren) folgt ein Hoch. Möge es noch länger anhalten.

Dranbleiben zahlt sich immer aus.

Muss ich auch, denn es gab nur einen Slot in meiner AK ☹️und den hat die 1.Dame genommen.

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Next Stopp: IM Austria Juni 2023 und …… noch ein paar andere „Kleinigkeiten“ 😊

Rad   7:14:36
Lauf   4:04:27

Total   11:22:53   AK50 3.

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