Eigentlich hatte ich mich Ende 2019 für die Challenge Samorin im Mai 2020 angemeldet, aus einem bekannten Grund wurde das Rennen 3x verschoben und nach der letzten Verschiebung im März war für mich die Luft komplett draußen … sollte es wieder so ein Sommer wie 2020 werden??

Der 29. August rückte näher, die Schwimmform wurde in den letzten 3 Monaten auch immer besser und die Wahrscheinlichkeit, dass der Bewerb nun doch noch heuer über die Bühne geht, wurde von Woche zu Woche realistischer.

Eine Woche vor dem Wettkampf bekam ich einen Schnupfen und Husten, 3 Tage Pause gemacht (und natürlich auch einen Corona Test) und dann nur noch locker trainiert … am Samstag vor dem Wettkampf beim Radcheck auch noch Nackenschmerzen … das kann ja was werden …

Anreise am Samstag, ohne Kontrolle über die Grenze und auch beim Abholen des Startersackerl brauchte ich nix … beim Bike Check In steht plötzlich Lucy Charles neben mir, ich fragte sie höflich nach einem Foto, sie extrem genervt meinte, sie hat jetzt keine Zeit … na gut dann nicht … im Endeffekt hat sie sich unnötig bei den Age Groupern angestellt, für alle Teilnehmer beim Collins Cup gab es eine eigene Wechselzone 😊

Nachdem Check In schauten wir uns noch den Schwimmstart vom Collins Cup an, Bob Babbitt, Normann Stadler und Natascha Badmann liefen uns über den Weg … war schon eine geile Atmosphäre hier. Nachdem Daniela Ryf, Lucy Charles und Co auf’s Rad gewechselt hatten, fuhren wir nach Bratislava ins Hotel, da sonst der Tag zu lange geworden wäre.

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Abends noch g’scheites Carbo Loading beim besten Burger Lokal von Bratislava und dann ab ins Bett.

Race Day:

Doch etwas nervös fuhren wir um 7:30 Richtung Wettkampfgelände, in Samorin dann noch eine rote Ampel beim abbiegen überfahren … Bike Check und nochmal Kette schmieren, da es am Samstag noch ordentlich geregnet hat. Zurück zum Auto noch etwas chillen, traf noch Patrick der eine Stunde früher bei The Championship startete.

Um 10:00 ab in den Neo und zum Schwimmstart. Pünktlich um 10:30 begann der Rolling Start mit Sprung in die Donau, da ich mich nicht zwischen Köpfler und normalen Reinspringen entscheiden konnte, wurde es eine schöne Bauchplätschn … puh Donau war saukalt, angeblich 17,3 Grad, laut Uhr nur 16 Grad … nach ein paar Zügen war’s dann eh nimma so schlimm, aber die Wellen waren der Horror, beim ersten Blick nach vorne gleich mal ordentlich Wasser geschluckt und das noch mit Benzingeschmack, mir war’s kurz übel … nachdem ich die erste Gruppe vor mir überholt hatte, war ich gefühlt komplett alleine … hab aber eine gute Linie und eigentlich auch einen guten Rhythmus gefunden. Ein paar Meter neben mir klammerte eine Athletin an einer Boje, das Rettungsschwimmer Boot stand ein paar Meter neben ihr und wieder der Benzingeschmack im Mund … fast zum Kotzen … ich versuchte trotzdem noch mehr Tempo zu machen … im Endeffekt aber eine enttäuschende Schwimmzeit von 42:04 … so langsam war ich noch nie … andererseits bin ich im Winter 8 Monate gar nicht geschwommen …

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Lange Wechselzone, Kompressionsstrümpfe an, Helm rauf und ab zum Rad, jetzt hieß es drücken. 5 km raus aus Samorin und ab auf die neue Autobahn. 10 km Rückenwind, Wende 20 km starker Gegenwind … kontrolliert ca. 240 W treten war mein Motto und alle 20 Minuten ein Gel einwerfen … ich überhole einen Athleten nach dem anderen. Die 20m Drafting Regel war ohne Probleme einzuhalten, da nur sehr wenige Teilnehmer gestartet sind … trotzdem sehe ich 2x die Sanitäter, welche gestürzte Teilnehmer verarzteten … Wende, 20 km wieder Rückenwind, nächste Wende und wieder 20 km Gegenwind … der linke Oberschenkel fing an zu Zwicken ☹ … und bei km 73 sah ich vor mir viele Athleten und einen Rettungshubschrauber stehen. Ohje, da muss was Gröberes passiert sein … nach 4 Minuten Standzeit war der Hubschrauber weg und das Rennen ging weiter. Ich überholte wieder viele Teilnehmer die sich bei der Standzeit vorgeschummelt hatten … Wende und 10 km zurück … als ich bei der Unfallstelle nochmal vorbeifuhr, sah ich erst die riesige Blutlacke und mir wurde schlecht … ich versuchte einfach weiterzudrücken und die letzten 15 km nach Samorin so schnell wie möglich zurück zu radln.

Laut Garmin war meine Bikezeit 2:28:27 (offiziell mit Standzeit 2:32), 237W Schnitt und ich war damit absolut zufrieden.

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Ab in die Laufschuhe und raus auf die Laufstrecke, 3 Runden über Asphalt, Gras und Ascheboden der Pferdetrabrennbahn … wollte eine 5er Pace angehen, ging auf Asphalt ziemlich gut, aber auf Gras und Ascheboden war der tolle Carboneffekt meiner Schuhe leider kaum spürbar … das Ernährungskonzept ging wieder super auf, ab km 10 dann nur noch mit Cola und Red Bull ernährt. Bei km 17 lief dann Keanu zur Motivation ein Stück neben der Strecke her und spielte am Handy „For Whom the bell tolls“ von Metallica, dies gab mir den letzten Boost und nach 5:06:24 laut Garmin (offizielle Zeit: 5:09:58 – Standzeit beim Rad wurde nicht abgezogen!) lief ich ins Ziel. Halbmarathon Zeit 1:44:48 war in Ordnung, vor allem wegen dem schwierigen Untergrund und der sehr verwinkelten Laufstrecke.

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Overall Platz 42 von 103 Finishern und 7ter in meiner AK

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Fazit: Nach fast 2 Jahren endlich wieder ein Triathlon 😊 Wettergott war gnädig und mit der Leistung bin ich im Großen und Ganzen auch zufrieden, auch wenn noch viel Luft nach oben ist.

Vom Event selbst war ich etwas enttäuscht … Radstrecke lag mir zwar, aber war schon sehr langweilig … kaum Zuschauer, weder auf der Laufstrecke noch im Ziel … Ziellabe war schon sehr ausgesucht, einige Sachen waren einfach aus. Auch wenn es nur ein Side Event zu The Championship war, habe ich trotzdem 300 € dafür gezahlt … keine Duschmöglichkeiten nach dem Event, angeblich wegen Corona …

Danke an Jacky und Keanu, dass ihr mich begleitet und angefeuert habt, ihr seid die Besten!

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