Beim ersten Blick aus dem Fenster wollte man sich am liebsten wieder in die Decke wickeln und das Bett nicht verlassen. Wind, schon beinahe Sturm, Regen und knappe 5 Grad. Schlussendlich blieb einem doch nichts anderes über und wir haben uns auf den Weg gemacht.

In Erdberg haben wir dann Karin und ihre Mama getroffen. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg und vertrieben uns so die Zeit bis zum Start. Im Startblock gesellte sich dann Patrick zu uns.

Das Warm- up war der Wahnsinn. Zuerst gingen wir alle in die Knie um „auf Höhe“ der Rollstuhlfahrer zu sein. Dies macht einem schon sehr demütig. Dann wurde die österreichische Fahne durch die Menge gegeben. Gänsehautfeeling pur.

Noch kurz kamen einem Gedanken in den Sinn: Wie machen die das mit dem Einkaufen? Wie funktioniert das im Job? Und Ubahn fahren?

Plötzlich fällt der Startschuss und man ist voll im Wettkampfmodus. Zumindest bis zur ersten Kurve. „Unser eins“ springt einfach über den Randstein und läuft zick- zack. Die Rollstuhlfahrer müssen erst durch „uns narrischen“ durch um die Kurven ohne Umwege zu fahren. Da kommen die Gedanken wieder zurück. Dies motiviert und ab dem Zeitpunkt ist mir klar: 16km ….. no way… die 19 „harten“ müssens schon werden.

So kämpfte ich mich durch die Kälte. Der Wind peitsche mir den Regen ins Gesicht. Aber ich lief weiter. Gel nehmen- Wasser trinken- weiterlaufen. Wieder und immer wieder. Ab km 15 lichtete sich das Feld und ich fürchtete schon, dass es bald vorbei sein werde. Nein. Noch 3 km des geht sich aus. Und plötzlich war er da. Der 19er und noch kein Auto in Sicht. Ich setze alles auf eine Karte. Jetzt hör ich a nimma auf. Ich futterte meinen Gelchip und los geht’s. 20! Jawohl und jetzt schaff ich den Halben auch noch. Bei genau 21 hör ich die Motorräder. Ein Blick nach hinten und das Auto ist in Sicht. Ein Sprint und bei offiziell 21,17 km ist das Rennen für mich vorbei. Doch der Kampf beginnt erst jetzt.

Ich war klatschnass und frierte bis auf die Knochen. Die paar Meter zur UBahn sind schlimmer als die 21 davor. Selbst als ich unter der Wärmedecke auf Horst wartete erwärmte ich mich nicht. Ja dies war mit Abstand das härteste Rennen das ich je erlebt habe. Doch es hat sich gelohnt. Denn es hat mir gezeigt, was ich kann. Nein nicht bloß „locker“ einen Halben in unter 2h laufen…. Nein einen Fuß vor den anderen setzten. Jeden Tag- jeder Zeit.

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