Eine (für mich) perfekte Saison hat seinen Ausklang in einem fernen Land, und sogar bei einem

“Ironman 70.3 World Championship“ in Südafrika gefunden…

Endlich kann ich mal meine Scicon-Rad-Tasche befüllen. Habe viel in den Wetterapps geschaut und mich dann doch gegen meine Zipp-Scheibe entschieden – müssen’s halt die 5-Speichen-Xentis richten, die im Training immer eine gute Figur gemacht haben.

Renntag:

Früh raus aus den Federn, bin ich als erstes raus aus dem Appartement um nachzusehen wie es meinem Freund dem Wind geht – fast keiner jedoch leichtes nieseln – was sich leider beides ändern sollte …

Auto sicher geparkt ging es dann ~3km zu Fuß zu Wechselzone (T1) wo die Verpflegung auf’s Rad gepackt wurde. Nieseln ist mittlerweile in leichten Regen übergegangen und der Wind wurde wie meine Nervösität auch immer stärker.

Hab Klaus beim Schwimmaustieg noch alles Gute gewunschen und mich dann Richtung Start durch den Sand gekämpft, so konnte sich jeder von uns noch ungestört auf dieses einzigartige Rennen vorbereiten.

Angekommen beim Start hab ich schon meine vielen Kollegen (größte AK 385 Finisher) mit der „schönen“ violetten Badekappe gesehen – jetzt geht’s los – Ziel war es, es unter 5h zu schaffen und nicht letzter in der AK zu werden, da ja die besten der Welt hier sind, hat mir schon zu denken gegeben, was ich dann später beim Laufen auch zu sehen bekam …

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Schwimmen:

Hab mich ungefähr in der Mitte des ganzen Haufen’s eingeordnet und auf einen guten Schwimmschatten im Meer gehofft …

Alle 10sec wurden 10 Athleten auf die Reise geschickt – als ich dran war spielte es gerade AC/DC – Thunderstruck was bei Regen und Wind sehr motivierend war – Start – ich laufe den Wellen entgegen – die ersten 2 werden übersprungen und dann gings rein ins kalte Nass – angeblich 19 Grad hatte das Meer an diesem morgen, mir sowieso viel zu kalt ….

Versuche mich an einen schnelleren anzuheften, was mir teilweise gelang.

Bei der ersten roten 400m-Boje habe ich ein Stoßgebet an den Triathlongott geschickt:  „lass diese Boje bitte schon die 800m-Boje sein“ und ich darf nach links für 300m abbiegen – schön wärs gewesen, als die Welle mich wieder etwas hob, sah ich die 800m-Boje in weiter Ferne …. na das kann ja noch was werden ….

Nach einer gefühlten Ewigkeit hab ich dann endlich die ersehnte Boje erreicht, leichtes Gedränge und Berührungen (aber nix gegen Gerasdorf ggg). Taucher waren hier unterwasser stationiert, aber irgendwelche bösen Meeresbewohner waren zu diesem Zeitpunkt mein kleinstes Problem. Nach den 300m quer bekam ich beim retour Schwimmen 3x angenehmes Salzwasser in die Schwimmbrille – wollte nicht stoppen um die Brille aufzuklappen, aber nach ein paar Minuten brannte es so sehr, dass ich keine andere Wahl hatte – hat mich sicher paar Minuten gekostet 😂😂😂

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Nach doch zufriedenen 32min03sec durfte ich dann endlich wieder Land betreten – wollte mich nicht hinlegen und mir mein Neo vom Leib reißen lassen, darum hab ichs auf die klassische „runter-tret-Variante“ gemacht – Helmsack gleich gefunden und dann leider in die „J“ statt „I“ Rad-Reihe eingebogen – verdammt wo ist mein Rad – eine Runde um die Radständer und dann hab ichs endlich gefunden – raus und los ….

Bike:

Rad-und Feldwege bei uns sind besser als die dortigen Straßen ….

Ersten 15km im Nebel bei Regen – Visir ist leider immer angelaufen, sodas ich durch die kleinen Lüftungsschlitze durchschielen musste – öfters auch das Visir weggeklappt damit Luft dazu kommt – bei km20 ist mir dann Frodeno und sein Anhang entgegengeflogen – die Profis mussten auch auf diesen ….. Straßen fahren, also alles schön festhalten und weiter durchschütteln lassen. ~700 Höhenmeter haben mir doch einiges abverlangt, ging eigentlich immer wellig mit kleinen Anstiegen dahin – bei den Abfahrten hatte ich oft die Bremse schleifen lassen, damit sie gleich auf Betriebstemperatur ist falls es brenzlich wird – was es zum Glück nicht wurde.

Erstes langes Rennen bei Regen+Wind – muss ich nicht mehr haben (hoffentlich!)

Nach 2h31min11sec war der 90km-Ritt dann endlich vorbei – komplett nass und dreckig in T2 eingefahren ….

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Run:

Ich denke, dass mir die Radstrecke mehr Kraft gekostet hat als angenommen, so konnte ich meine angepeilte Pace nicht lange laufen … die 4 Anstiege (Insg. ~90 Höhenmeter) haben dann den Rest erledigt. Muss sagen, das Laufen war eigentlich eine Niederlage – oft sind Athleten aller Altersklassen an mir leichtfüßig vorbeigeflogen – naja, warn ja auch die besten am Start ….

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Von den Plätzen die ich am Rad gutmachen konnte, hab ich dann leider beim Laufen wieder sehr viele eingebüßt.

Zieleinlauf in Sicht, Robert reicht mir die kleine Österreich-Fahne am Stiel, die ich irgendwie nicht greifen konnte – 20m später reichte mir Renate die große Österreichfahne welche ich mir dann in Siegermanier umspannte und die letzten Meter auf der irren Finisher-Line genoss …

Nach 4h45min25sec (AK 188/380 / Gesamt 826/3675) hatte ich’s dann endlich geschaftt und es gab Geschenke ggg eine riesen Medaille die mein Genick gleich wieder runter in die Rad-Aeroposition zog, ein Handtuch, Kappe, Finisher-Shirt und einen EssensBon auf den ich mich schon sehr sehr freute (Apfel, Muffin, Burger, Pommes, Cola und Kaffee)  Eis hab ich verweigert, da das Wetter nicht dazu einlud 😂

War ein sehr schönes Erlebnis an diesem Rennen in diesem wunderschönen Land und noch dazu mit einer super LTC-Mannschaft teilnehmen zu dürfen.

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Danke an die Fans in der Heimat (meine Birgit/Familie/Freunde), die mitgefiebert und mir die Daumen gedrückt haben.

 

Besonderer Dank geht auch an Klaus, der einen perfekten Reiseleiter, Coordinator und Ernährungsberater abgegeben hat 👍 war ein riesen Spaß – Danke!

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Bedanken will ich mich auch bei meinem Masseur Luki, der meinen ausgemergelten Kadaver jeden Montag wieder auf Vordermann bringt um die nächste Trainingswoche meistern zu können – ohne diese Muskelpflege und Tips wäre ich nach meiner Knie-OP niewieder so gut in Form gekommen – DANKE

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