Auch wenn es bereits mehrere Beiträge von den Kolleginnen und Kollegen zum IM 70.3 in St. Pölten gibt, möchte ich gerne in meinem ERSTEN LTC-Beitrag auch einige Eindrücke von meiner ERSTEN HALBDISTANZ schildern – 2 Premieren in einem sozusagen 😉
Wer von euch erinnert sich noch an seine erste Halbdistanz? Ich nehme mal an fast jeder … für mich ist/war es jedenfalls ein großer Schritt, den ich nicht vergessen werde. Bei der Anmeldung schossen mir schon etliche Fragen/Bedenken durch den Kopf: „Kann ich das wirklich schaffen?“ „Werde ich dafür gut genug vorbereitet sein?“ Man weiß nicht, was einem erwarten wird. Nachdem ich erstmals mit einem Trainingsprogramm im Frühjahr gestartet habe, war ich aber durchaus zuversichtlich. Nach der OD in Obergrafendorf (2 Wochen vor St. Pölten) war ich jedoch skeptisch, da der Bewerb (speziell das Schwimmen) gefühlt „ein Sch…“ war (von der Zeit durchaus ok, aber gefühlt einfach nicht gut). Auch die Woche vor dem IM70.3-Bewerb war leider alles andere als ideal getaktet – von Mi bis Fr Abend dienstlich im Ausland und vom Flughafen direkt zu einem runden Geburtstagsfest. Daher musste bereits am Mo und Di das Material vorbereitet sein (meine größtes Sorge, dass ich Chaot etwas vergesse).
Die Anreise und das Check-in am Vortag verlief problemlos. Hier nochmals großes Danke an die Vereinskollegen, die mir als Neuling hier beratend und helfend zur Seite standen.
Wettkampftag:
Der Wecker war auf 04:00 Uhr gestellt, da wir etwas außerhalb (rund 25min entfernt) in einem Autobahn Motel untergebracht waren. Gemütlich gefrühstückt und dann gings schon zum Parkplatz bei der NV Arena, zum Campingwagen von Fam. Pflamitzer. Zum Leidwesen von Renate habe ich beim Auspacken etwas zu laut herumgewerkt – dann gleich ab in die Wechselzone. Alles mehrmals geprüft und die Wege in und aus der Wechselzone gut eingeprägt. Nachdem ich erst in der zweiten Startwelle mit dem Schwimmen dran war, hatte ich noch bis 07:45 Uhr Zeit. Den Start der Profis um 07:00 Uhr noch angesehen und dann selbst die letzten Vorbereitungen getroffen – der Magen war überraschend stabil und auch die Nervosität hielt sich in Grenzen. Beim „rolling start“ gemeinsam mit Patrick Bergmann eher am Ende unseres Blocks gestartet. Das Schwimmen fühlte sich richtig angenehm, fast gut an und ich konnte viele Teilnehmer überholen und bin sehr gut aus dem 1. See gestiegen und locker zum Viehofner See getrabt.
Der Landgang war weit weniger schlimm als befürchtet. Im 2. See gleicht recht gut in meinen Rhythmus gefunden, sodass ich nach 36:43 Minuten in die Wechselzone kam. Beim Wechseln hat alles gut geklappt – ist ja auch nicht so selbstverständlich, das erste Mal mit den unterschiedlichen Säcken. Beim Radfahren hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl. Mein Motto: „Nur nicht zu viel Gas geben – Puls im Bereich halten“, damit ich bei meiner schwächeren Disziplin, dem Laufen, nicht völlig eingehe. „Gut ernähren und nicht alle Körner verbrennen“ – trotz dieser eher defensiven Radtaktik konnte ich bei den Anstiegen immer einige Teilnehmer überholen (macht schon Mut, wenn man Teilnehmer mit Startzeiten von 07:15 überholt!).
Leider wieder ein kleines Problemchen mit der Trinkflaschenhalterung gehabt, da sich eine Schraube der Halterung vertschüsst hatte. Dadurch hat sich die Halterung oft quer gedreht und war in einer eher untypischen, anti-aerodynamischen Position – aber ich habe sie zum Glück nicht verloren. Das Radfahren verlief sonst unspektakulär und ich konnte nach 02:50:35 in die W-Zone zurückkehren. Beim Wechseln aufs Laufen nach einigen zögerlichen Momenten dann doch sicherheitshalber die Dixi Box aufgesucht – learning: bei der nächsten HD wird’s sicher ein 2-Teiler! (wurde bereits im LTC outfit bestellt ;-)) Man weiß ja nicht was der Magen noch vor hat – es ist schon ein komisches Gefühl nach 3,5 Stunden den ½-Marathon zu starten. Aufgrund der Hitze bei jeder Station Wasser und Iso getrunken und mit reichlich Schwämmen gekühlt. Überraschenderweise gleich sehr gut ins angepeilte Tempo und den HF-Bereich gefunden und die ersten 7km sehr gut überstanden. Auf der ersten Runde begegnete ich zuerst gleich Ivette (im Hintergrund am Foto) und wurde dann in der Innenstadt von ihr überholt – weiters begegnete noch Flo Talos und Flo Lentsch. Echt nett wenn man so viele Kollegen auf der Strecke kennt 😉 und dann nicht zu verachten die LTC’ler am Streckenrand 😉
Nachdem mir die Hitze stark zugesetzt hat, konnte ich auf den nächsten 7km nicht mehr ganz das gewünschte Tempo halten. Auf den letzten 7km wurde ich dann schon mehr von der Unterstützung meines privaten Fanclubs und den LTC‘lern „getragen“ und ich verzichtete auf die Pace zu schauen. Es ist wirklich ein tolles Gefühl diese Anfeuerung und Motivation zu erfahren, daher konzentrierte ich mich auf’s „Genießen“.
Unglaublich wie schnell die Zeit dann tatsächlich vergeht. Gerade noch bei KM 16 abgekämpft, da stand der Zieleinlauf schon unmittelbar bevor. Auf den letzten Kilometern versuchte ich zu realisieren, dass ich tatsächlich am besten Weg war meinen ersten IRONMAN 70.3 zu finishen?! Gänsehaut und pure Emotionen … viele Wochen und Monate der Vorbereitung. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei meiner Frau auf der Zielgerade konnte ich dann tatsächlich überglücklich nach 05:26:21 meine erste Halbdistanz finishen. What a feeling! Einfach geil J Ich würde sagen, der Virus hat mich definitiv gepackt!
Ergebnis: 05:26:21 // 36:43 / 2:50:35 / 1:50:17; AK 30-34: 88/182,
Die anschließende Siegerehrung und Slotvergabe für die WM wurde dann nochmal richtig spannend und cool! Aber das hat Ivette und Flo Talos aus erster Hand beschrieben.
Herzlichen Glückwünsch nochmals allen zu den Top Leistungen.
PS: ich versuche die nächsten Beiträge kürzer zu halten 😉