Also hier mal mein erster Wettkampfbericht für die LTC Homepage.
Ich hab mal einen „Ausflug“ in die reine Radsportwelt gemacht, abgesehen von dem ein oder anderen Radmaraton, den wohl jeder schon mal gemacht hat. Diesmal hab ich mich der Herausforderung eines 6-Tages Etappenrennen gestellt. Die Wahl viel auf die „Tour de Kärnten“.
Die Wettervorhersage meiner Handyapp versprach die ganze Woche Regen. Da war ich mal sehr gespannt.
Die Anreise einen Tag zuvor verlief schon mal ohne Probleme, Quartier war auch spitze, durfte das Rad sogar mit ins Zimmer nehmen, was sicher nicht selbstverständlich ist.
Bei der Startnummernausgabe und dem anschließendem Briefung durch die Rennleitung hab ich schon gemerkt, dass das Starterfeld von 350 Teilnehmern sehr international besetzt ist.
Ich glaube, dass die Österreicher hier in der Unterzahl waren.
1. Etappe (Einzelzeitfahren)
Der erste Tag begann mit einem Einzelzeitfahren um den schönen Ossiacher See, 40km mit nur 130hm, also zum warmfahren nicht schlecht. Wetter war schöner als erwartet, nur kurz mal leichter Niesel.
Gestartet wurde wie bei großen Rundfahrten von einer Rampe weg. Wieder ein neues Erlebnis. Danach hieß es einfach Gas geben was die Beine hergeben. Ziel war es nicht in die letzte Startgruppe zu kommen.
für die nächsten Tage wurden Startblöcke definiert die nach dem Zeitfahren eingeteilt wurde. Jeweils 95 Starter pro Gruppe, gestartet wurde aber trotzdem gleichzeitig nur mit Begleitfahrzeug zwischen den Gruppen.
Am Abend gabs dann die Tageswertung mit Siegerehrung des Tages. Stockerl war wie erwartet nicht drinnen, aber mein Tagesziel habe ich erreicht. Durfte mit einer Zeit von 1:06:48 (236) am nächsten Tag in der Gruppe C starten. Also konnte ich mich beruhigt nach der Pastaparty schlafen legen.
2. Etappe (Ironmanrunde) 104km/1160hm
Ein Teil der Strecke wurde auf der Original Ironmanrunde gefahren, auch der „legendäre“ Rupertiberg war dabei, der im Nachhinein gesehen der leichteste Berg der ganzen Woche sein sollte.
Rennen verlief sehr gut, hatte eine gute Gruppe erwischt. Haben uns gut abgewechselt daher konnte ich mich mit einer Zeit von 3:00:24 (200) sogar um ein paar Plätze im Gesamtergebnis verbessern. Zielankunft war in der Sprungarena Villach. Tolle Kulisse
3. Etappe (Dach der Tour) 120km/2030hm
wie der Name der Tagesetappe schon vermuten lässt, ging es diemal hoch hinaus. Wetter war fast perfekt, bisschen bewölkt, kein Regen. Aber die Berge waren hart bis zu 18% Steigung (ab und zu hat meine Uhr glaub ich keine Bewegung mehr bemerkt und kurz gestoppt, so langsam ging es manchmal rauf). Da war, wie schon erwähnt, der Rupertiberg ein „Lercherlsch…“ dagegen. am letzten Berg musste ich leider etwas abreißen lassen und bin dann mit nur einem anderen Fahrer den Rest gefahren. Aber mit 4:05:01 war ich trotzdem zufrieden.
4. Etappe (Lokalrunde) 98km/1870hm
Heute haben wir weniger km aber um nicht viel weniger HM als gestern, also heißt es Kräfte einteilen. Wettervorhersage war gut, sollte dann aber anders kommen als gedacht.
Hab mich heute vom Start weg etwas zurückgenommen um bisschen Kräfte für die Berge zu sparen, haben heute auch eine Bergankunft, also zum Schluss wirds nochmal hat.
Mein Plan ist gut aufgegangen, hatte genug Kraft für die Bergstücke aber dann kam am vorletzten Berg der Regen und das waren nicht nur ein paar Tropfen hat geschüttet wie aus Kübeln.
Aber was macht man da? natürlich nicht stehen bleiben und Regenjacke anziehen, kostet zu viel Zeit, also weiter ohne. Die letzte Abfahrt hatte es dann in sich, bei strömenden Regen komplett durchnässt mit 60km/h den Berg runter, das Wasser rinnt auf der Straße neben dir auch schon runter. Egal! wäre bei trockener Fahrbahn eine wirklich geniale Abfahrt, wo man angeblich mit über 100 Sachen runter kann, aber bei regen eben mit angezogener Bremse. Habe daher den Anschluss zur Gruppe verloren, wollte keinen Unfall riskieren. Aber egal, nach der Abfahrt kommt gleich der letzte Berg, da brauchst eh keine Gruppe. Mit 3:51:10 ins Ziel. Geschafft, jetzt eine Warme Suppe und mit dem Bus nach Hause. Am Abend bin ich dann nach einer angenehmen Massage noch in die Therme nach Villach gefahren, um gleich einer Erkältung entgegen zu wirken. War die beste Idee der ganzen Woche!!
5. Etappe (Bad Bleiberg) 96km/1320hm
Gleiche KM wie gestern aber weniger Höhenmeter, wird also eher „gemütlich“ dafür mit sehr steilen aber kurzen Anstiegen wieder bis 18%.
Heute fühlen sich die Beine schon etwas müder an. Also wieder Kräfte einteilen. Therme hat zwar gegen die Erkältung vorgebeugt, aber neuer Mensch bin ich leider trotzdem keiner geworden.
am 2. Berg leider abreissen müssen. Kraft war diesmal leider weg. Bei der Abfahrt aber sehr gut erholt. Sogar auf der Ebene die Gruppe wieder eingeholt. Fast alleine. Letzter Berg war dann nochmal hart, aber bisschen auf die Zähne beissen und dann gehts. Mit 3:12:26 ins Ziel. Totall erschöpft. War doch härter als gedacht.
6. und letzte Etappe (Bergzeitfahren) 16km/1140hm
Ja, fast geschafft „nur“ noch 16km, aber die haben es in sich. Durchschnitt 6-7% und bis zu 10%, also eigentlich gehts nur Bergauf, bis auf 2 kurze Stücke. Ein letztes mal reinbeißen.
Gestartet wir in 20er Gruppen. Hab mir aber mein eigenes Tempo gesucht und einfach getreten. Irgendwann kommt schon das Ziel. Wetter war super nur oben wars dann schon kalt nur mehr um die 5°C.
Nach 1:16:36 war ich im Ziel und erleichtert, dass ich es bis zum Schluss durchgehalten habe. Oben nur kurz verschnaufen, warme Jacke an und gleich nach unten rollen lassen.
Mein Fazit dieser Woche nach 16:32:27 Stunden auf dem Rad hab ich immer noch Lust aufs Radfahren. Ich denke nächstes Jahr bin ich wieder dabei. Mit dem letztendlich 220. Gesamtrang bin ich zufrieden und jetzt gehts wieder ans Schwimmen und Laufen auch noch.
Kann das Event nur empfehlen, top organisiert, nette Leute, Landschaftlich auch spitze, auch wenn ich manchmal nicht so viel sehen konnte, weil ich soooo konzentriert war.
Also auf nächstes Jahr, vielleicht hat ja jemand Lust auch mit zu kommen. Wenn man sich zu zweit anmeldet ist der 2. Gratis dabei. Also überlegen, lohnt sich!!