Renate Pflamitzer berichtet von den beiden Bewerben an den letzten Wochenenden:
Supaman – Sa. 11.Juli 2015
Im Rahmen vom Mostiman gibt es heuer erstmals unter dem Namen „Supaman“ einen Sprint und nicht wie gewohnt den Supersprint, wo ich im letzten Jahr triumphieren konnte. Heuer sind es Landesmeisterschaften, aber eben die Niederösterreichischen. Aber egal. Ich mach ja sowieso nur einen Aquathlon daraus, da ich seit ca. 2 Wochen eine Beinhautentzündung am linken Bein habe und keinen Schritt laufen kann. Ich bin noch nie (seit ich denken kann) „nicht gelaufen“. Aber einige Versuche im Training haben mir bewiesen, dass ich es bleiben lassen sollte. Und schön langsam nehme ich die Ratschläge meiner Freunde ernst, dass das „Gesamtpaket“ vielleicht doch etwas zu viel ist?
Gemischte Gefühle begleiten mich vor dem Rennen. Sogar beim Bewerb von Verena, der vormittags stattfindet, kann ich nicht von einem Platz zum nächsten laufen, sondern mit meinem bunt getapten Bein nur hatschen. Somit ist klar, dass ich nach dem Radsplit aufhören werde. Darum folgendes Programm: Schwimmen – Vollgas (geht aber irgendwie nie) und Rad – Vollgas …. Ja, das hat geklappt. Wechselzone – Vollgas ….. und nach 500m auf der Laufstrecke dann … Abbruch. Ich spür’s im Fuß und somit ist Schluss. Noch schnell die Wettkampfrichterin suchen und abmelden. Tja, so ist es eben.
Im letzten Jahr noch am Stockerl und heuer DNF.
Aber ich will ja fit sein – für das nächste Wochenende – mein 2. Saisonhöhepunkt die Mitteldistanz am Trumer See, d.h. Staatsmeisterschaften und EM-Quali für Walchsee 2016. Alles tolle Strecken und Bewerbe, alles schon bekannt ….. das Warten beginnt!
Trumer Triathlon – Mitteldistanz – am So. 19.Juli 2015
Bereits zum 4. Mal beim Trumer Triathlon bzw. zum 3. Mal bin ich für die Mitteldistanz am Trumer See gemeldet (…und täglich grüßt das Murmeltier…). Ist echt eine tolle Veranstaltung und sehr gut organisiert!
Heuer werden auch die Staatsmeisterschaften auf der MD ausgetragen und zusätzlich ist das Rennen auch noch ein Quali-Rennen für die EM 2016 in Walchsee (kenn ich auch schon…. 12‘ Grad und Starkregen). Was will man mehr? Wo doch die Halb- bzw. Mitteldistanz mein Favorit ist?
Ich liebe Laufen und ich kann laufen …. Zumindest war das vor 3 Wochen noch so. Und jetzt bin ich seit 2 Wochen keinen Meter gelaufen. Beinhautentzündung. Es schmerzt. Nicht nur im Bein….
Wie soll ich das Rennen meistern, wo doch (nur) Laufen meine Stärke ist? „In 2 Wochen verlernst du nicht das Laufen“ haben mir Freunde gesagt. Stimmt das? Was ist, wenn es beim Weglaufen wieder weh tut? Kann ich den Schmerz ausblenden? Soll ich das? Oder geht das automatisch? Oder wird es keinen Schmerz geben? Genau. Es wird nichts weh tun.
Ich glaub, Mentaltraining war das wichtigste in den letzten Tagen vor dem Wettkampf. Gespräche zwischen mir und meinem linken Bein. Ja, ihr könnt ruhig lachen, aber glaubt mir, genau das hat geholfen. Wenn du etwas wirklich willst, dann schaffst du es auch.
Schwimmen (wie immer bei den Hitzeschlachten am Trumer See) ohne Neo (ein ewiger Kampf mit mir) und auch schneller als in den letzten beiden Jahren. Der lange Lauf in die Wechselzone war nicht so angenehm – ohne Schuhe mit dem Fuß!
Rad war ganz ok. Hätte vielleicht in der 3. Runde nicht mit der Deutschen plaudern sollen und doch fester treten sollen. Aber in der 3. Runde ist man eben schon sehr allein und verlassen auf der Strecke.
Tja und dann…… Was kommt jetzt? Kann ich weitermachen? Mein Instinkt sagt mir (schon in den Tagen davor), bei dieser Hitze kann man eh nur langsam laufen und das werde ich ja irgendwie hinbekommen. Schließlich ist mein Bein weiß getapt als wäre mein Sprunggelenk gebrochen. Quasi wie Gips. Da kann ich nichts mehr spüren.
Beim Rauslaufen aus der Wechselzone steht Ivett (davor habe ich sie noch bei meiner letzten Radrunde durch die Stadt und bei ihren letzten Km vor dem Ziel – sie hat zur gleichen Zeit die OD gemacht und natürlich gewonnen – laut angefeuert) und sie ruft „kleine Schritte, kleine Schritte“. Ok, hopp, hopp…. Denke ich mir. Das funktioniert. Keine Schmerzen. Gutes Gefühl. Gute Stimmung an der Strecke. An vielen Stellen höre ich meinen Namen rufen. Das tut gut. Ok, es klappt. Das Bein hält. Die erste Runde, die zweite Runde…. Es wird immer heißer. Ich kann trotzdem überholen. Die Pace ist mir heute sowas von wurscht. Im letzten Jahr hab ich mir deswegen noch Stress gemacht, aber was will man denn … bei der Affenhitze. Ich kann laufen! Nur das zählt. Und ich werde ins Ziel kommen.
So viele bekannte Gesichter. Leute – ich freu mich, euch zu sehen. Schlagi deine Hawai-Blumenkette ist einfach ein Hammer! Trixi ist doch noch geblieben (naja sie startet ja 2016 auch dort – beim Fun-Tria). Wolfgang steckt mir Infos zu. Das gibt mir Kraft. Seine Worte zum Schwimmstart („ich geb dir meine Kraft aus Klagenfurt“) bringen mich fast zum Weinen… aber sie helfen, gerade heute.
Nach 5h 51min bin ich im Ziel (swim 48:53 – T1 3:02 – bike 3:10 – T2 1:59 – run 1:47) und happy! Ich hab das Ding geschaukelt. Ohne Schmerzen.
Leute, ihr müsst an euch glauben. Dann klappt es.
Ich weiß, wenn ich Schmerzen gehabt hätte, dann hätte ich auch abgebrochen. Ich brauch keine Stressfraktur. Ich weiß aber auch, dass mich mein Bein nicht im Stich gelassen hat. Jetzt darf es sich wieder ausruhen. Und dann wird wieder gelaufen!
Ich hab zwar mit dem 4. Platz in meiner AK nur knapp eine Staatsmeisterschaftsmedaille verfehlt (tja, wenn da nicht die Michaela Rudolf gewesen wäre….), aber der 4. Platz reicht für die EM-Qualifikation für Walchsee 2016. Ziel erreicht. Jipee!!!
Mit am Start waren auch:
Gerald Bayer 6h22
Barbara Germershausen 6h41 (sie punktet bei den Staatsmeisterschaften in ihrer AK, aber wird sicher selber davon berichten)