Was haben Berlin und der Wolfgangseelauf miteinander zu tun – an beiden Orten wurde bzw. wird Marathon gelaufen und ich bin innerhalb von drei Wochen bei beiden am Start
Zuerst mal Berlin – Freitag abend mit dem Flieger raufgedüst. Dachte mir im Vorfeld – Gumpi bist schlau, buchst dir ein Zimmer in der nähe vom Start. Dann kannst in der Früh locker zum Start joggen und musst nicht in die überfüllte Schnell- oder U-bahn. Das einzige entsprechende noch erhältliche Quartier war eine Jugendherberge in der ich ein Doppelzimmer für meinen Bruder und mich buchte. Musste einmal weg. geänderter Aufenhaltsdauer die Buchung stornieren und neu buchen. Leider kam in der Jugendherberge nur das Storno an – dem aus Kiew stammenden klitschkoähnlichen Rezeptionisten oder besser gesagt keinen widerspruch duldenden Schlafplatzanweiser war nun Folge zu leisten. So verbrachte ich eine Nacht mit ein paar Schnarchnasen im 8-Bettzimmer. Bis 2:00 konnte ich überhaupt nicht schlafen – dann gings für 2 1/2 Stunden. Um 5 bin ich auf, hab über die Internetstation für weiteren zwei Nächte ein Hotel gebucht. Ab unter die Dusche, die sieben Sachen gepackt und wie in einem Aki Kaurismäki Roadmovie ohne auf Wiedersehen zu sagen die Flucht Richtung neues Domizil ergriffen.
Bin dann zum Flughafen meinen Bruder abholen und hab herzhaft über diese verrückte Nacht gelacht
Den Samstag verbrachten wir mit Startnummernabholung, gemütlicher Spreerundfahrt und Fernblick vom Chrysler Daimler Building am Potsdamer Platz.
Am Sonntag wars endlich soweit – bei Sonnenschein und perfekten Temperaturen gings zum Start. Im Startblock B war auf der linken Seite wenig los – so konnten wir die Startlinie bereits nach 12 Sekunden überqueren. Kein Gedränge und sofort an Laufen zu denken.
Unser Ziel war ja die 3:00 zu knacken – daher begonnen wir mit einem Tempo von 4:12 bis 4:15. Gelang uns bis km 27 ganz gut aber im Endeffekt schafftens wir beide nicht das Ding mental durchzuziehen. Was solls – darf mit meinen 3:08:18 nach einem katastrophalen Frühjahr mit langer Trainingspause (hatte in meinem Leben noch nie so massive Allergieprobleme) nicht unzufrieden sein. Gewicht steht nun wieder bei 70kg (Anfang Juli waren es noch 78!!!) – ist ne gute Basis fürs kommende Jahr um nochmals den Versuch einer neuen PB im Marathon zu starten.
Mein Bruder mit dem ich bis ca. km 36 gemeinsam lief kam 4 Minuten später ins Ziel und war so wie ich vom enormen Zuschauerzuspruch angetan – fast durchgehend lief man durch ein Menschenspalier. Knapp 41.000 Starter bringen halt entsprechend Anhang mit und die Berliner sind sowieso sportnarrisch
Wir genossen es dann vor dem Parlament bei Sonnenschein in der Wiese zu liegen und zu relaxen.
Wie es aussieht werden wir nächstes Jahr wieder in Berlin starten – am 20.10. wird die Anmeldung wieder geöffnet.
Nun gehts am Samstag nach St. Wolfgang – den Anfängen meiner Läufersucht. Bereits 1984 startete ich dort mit 17 Jahren beim Klassiker über 27km. Heuer gibts zum Ersten mal einen Marathon mit Start in Bad Ischl. Bin schon gespannt wie es wird, wenn man erst nach 18km und nicht bereits nach 3km zum Falkenstein kommt. Haltet bitte mir und auch Rudi Tobler (startet ebenfalls beim Marathon) für diese Herausforderung die Daumen.
Freue mich jedenfalls bereits jetzt schon auf das Cordon Bleu das ich mir danach gönnen werde.
Nächste Woche gibts dann den Bericht
LG
Gumpi